MIH: Ursachen, Symptome & Behandlung der Kreidezähne

Autor: Dr. Anita Schwenk

MIH-Zähne, die man auch Kreidezähne nennt, kommen in erster Linie bei Kindern vor. Sie stellen einen Zahnschmelzdefekt dar, der durch eine mangelhafte Mineralisierung der Zähne im Aufbau entsteht. In diesem Beitrag möchten wir Ihnen darstellen, wodurch die Erkrankung ausgelöst werden kann, welche Symptome sie mit sich bringt und wie man sie behandeln kann.

Das Wichtigste in Kürze

  • Kreidezähne kommen hauptsächlich bei Kindern vor, sie können jedoch auch die bleibenden Zähne befallen. Es handelt sich hierbei um einen Mineralmangel beim Aufbau der Zähne, der sie brüchig oder auch porös macht.
  • Die Ursachen für die Entstehung der Erkrankung sind wissenschaftlich nicht wirklich erforscht, man nimmt jedoch eine Kombination verschiedener Faktoren als Ursache an.
  • Die Erkrankung ist nicht heilbar, sie kann jedoch durch einige zahnärztliche Maßnahmen eingedämmt werden. In schweren Fällen führt sie jedoch oft zu einem Zahnverlust. Kreidezähne sind nicht vererbbar.

Was sind MIH Zähne?

MIH-Zähne nennt man umgangssprachlich auch Kreidezähne. Es handelt sich bei dieser Erkrankung um einen Defekt des Zahnschmelzes, durch den der Zahn nicht mehr die normale Härte aufweist. Im Aufbau des Zahnes haben dabei wichtige Mineralien gefehlt, die den Zahn dann brüchig, weich oder porös machen.

Grundsätzlich können von dieser Erkrankung sowohl die Milchzähne betroffen sein, als auch bleibende Zähne. In den meisten Fällen ist die Erkrankung bei Backenzähnen zu finden, manchmal jedoch auch bei den Schneidezähnen. Die Krankheit tritt vorwiegend bei Kindern auf.

Was ist die Ursache für Kreidezähne?

Kreidezähne lassen sich nicht auf eine einzige Ursache zurückführen. In vielen Fällen wird auch ein Zusammenspiel unterschiedlicher Faktoren bei der Entstehung vermutet. In der zahnmedizinischen Wissenschaft geht man von folgenden Faktoren bei der Entstehung der Krankheit aus:

  • Chronische Erkrankungen im Kindesalter
  • Krankheiten der Mutter im Verlauf der Schwangerschaft
  • Umweltgifte
  • Weichmacher in Kunststoffen
  • Vitamin-D-Mangel oder Kalziummangel
  • Einsatz von Antibiotika in den frühen Lebensjahren

Da sich die Erkrankung erst nach dem Durchbruch der Zähne feststellen lässt, ist es sehr schwer, die zugrundeliegenden Ursachen, die bereits in der Vergangenheit liegen, festzustellen. Kreidezähne können jedoch nicht vererbt werden und man kann ihnen auch nicht vorbeugen.

Ist MIH heilbar?

Kreidezähne lassen sich leider nicht heilen, jedoch kann man durch geeignete Maßnahmen ein Fortschreiten der Erkrankung aufhalten. Werden MIH-Zähne diagnostiziert, ist die weitere Behandlung immer von der Schwere der Erkrankung abhängig.

Was kann man gegen MIH machen?

Für den Fall, dass die Kreidezähne nur leicht ausgeprägt sind und deshalb der Zahnschmelz nicht sehr stark angegriffen ist, kann die Erkrankung durch ein regelmäßiges Auftragen eines Fluoridlacks beim Zahnarzt eingedämmt werden. Das Fluorid hilft dem Zahn dabei, wichtige Mineralien einzulagern und kann ihn deshalb stärken.

Ist die Erkrankung schon weiter fortgeschritten, kann man Defekte durch Füllungen oder auch Teilkronen ersetzen. In sehr schweren Fällen müssen allerdings die Zähne entfernt werden. Bei Milchzähnen wachsen dann die bleibenden Zähne nach und bei einem Befall von bleibenden Zähnen müssen diese dann durch einen Zahnersatz ersetzt werden.

Welche Zahnpasta empfehlen bei Kreidezähnen?

Um die erkrankten Zähne optimal stärken zu können, sollte man die Zähne mit einer fluoridhaltigen Zahnpasta reinigen. Auch kann es sich anbieten, in regelmäßigen Abständen die Zähne mit einem speziellen Fluoridgel zu behandeln. Wichtig sind vor allen Dingen auch regelmäßige Kontrolltermine beim Zahnarzt, um den Verlauf der Erkrankung zu beobachten.

Fazit

Kreidezähne sind in ihrer Ursache noch nicht wirklich erforscht. Die Wissenschaft geht davon aus, dass eine Kombination verschiedener Faktoren die Erkrankung auslösen kann. Leider sind die Zahnschmelzdefekte nicht mehr zu heilen und die Erkrankung kann nur durch einige zahnmedizinische Maßnahmen eingedämmt werden. Allerdings können Kreidezähne auch nicht vererbt werden.

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