Zahnarztbohrer: Präzisionswerkzeug in der Praxis

Autor: Dr. Anita Schwenk

Der Zahnarztbohrer gilt als einer der wohl wichtigsten Utensilien eines jeden Zahnarztes. Ob Bohren, Füllen oder Reinigen in einer Zahnarztpraxis darf der gute Bohrer nicht fehlen. Im Laufe der Zeit wurde der Bohrer immer wieder modernisiert – seine Grundfunktion ist aber stets dieselbe.

Im folgenden Beitrag wird auf die Geschichte des Bohrers und selbstverständlich auch dessen Funktionsweise eingegangen.

Was ist ein Zahnarztbohrer?

Dieser klassische Bohrer darf im Repertoire einer jeden Zahnarztpraxis nicht fehlen. Der moderne Bohrer ähnelt in seiner Funktionsweise einer klassischen Bohrmaschine und wurde bereits im 18. Jahrhundert vom französischen Zahnarzt Pierre Fauchard erfunden.

Dieser kam damals auf die Idee, Karies auszubohren und zu verfüllen. Im Vergleich zu heutigen Gerätschaften, hatten diese antiken Gegenstücke nur einen Fußantrieb und waren deutlich langsamer. Moderne Gegenstücke drehen mit 5.000 Umdrehungen die Minute.

Ein Bohrer besteht dabei aus den folgenden Elementen:

  • Kopf
  • Hals
  • Schaft

Der Kopf ist das eigentliche Arbeitstier und besitzt wie eine klassische Bohrmaschine, einen wechselbaren Bohraufsatz. Der Antrieb erfolgt entweder elektrisch oder per Luftdruck.

Wann kommt ein Zahnarztbohrer zum Einsatz?

Diese Bohrer kommen vor allem beim Kariesbefall oder eine Parodontitis zum Einsatz. Dies ist deswegen wichtig, da sich bei Nichtbehandlung der Karies weiter ausbreiten kann und im schlimmsten Fall zum Zahnausfall führt.

Damit das nicht passiert, beseitigt die Bohrmaschine die schadhafte Stelle, welche im Anschluss zum Schutz verfüllt wird. Danach wird der Zahn mittels eines anderen Aufsatzes auch noch poliert, um Unebenheiten zu beseitigen.

Der Bohraufsatz zum Ausbohren ist nicht nur geschärft, sondern besteht zudem aus Stahl oder Diamant. Über die Erfahrung kann dann der Zahnarzt das schadhafte Gewebe des Zahns ausbohren. In der Regel wird das Gewebe direkt abgesaugt.

Warum tut das Bohren beim Zahnarzt weh?

Bevor gebohrt wird, erfolgt in der Regel zuerst eine lokale Betäubung, damit keine großen Schmerzen entstehen. Je nach Tiefe des Lochs, kann es allerdings vorkommen, dass es zu Schmerzen kommt. Bedingt ist dies durch die folgenden Faktoren:

  • Reizung der Nervenfasern durch Vibrationen
  • Spülung des Lochs mit kaltem Wasser
  • Wärmeentwicklung des Bohrers

Der Zahn wird durch den Bohrer Vibrationen ausgesetzt. Auf Dauer reizen diese selbstverständlich die Nerven, die sich im Zahnmark befinden und genau das führt zu Schmerzen. Nach der Bohrung kann der Nerv Freiliegen. Erfolgt jetzt eine Spülung mit kaltem Wasser, so wird der Nerv abermals gereizt. Aufgrund der hohen Umdrehungszahl erwärmt sich der Bohrer mit der Zeit und kann so den Zahn reizen.

Wie fühlt sich das Bohren beim Zahnarzt an?

Moderne Bohrer besitzen gerade mal einen Geräuschpegel von 60 dB und sind somit recht leise. Für Patienten erscheint der Bohrer allerdings lauter, was einen einfachen Grund hat. Da sich die Bohrmaschine im Mundraum befindet und somit näher am Ohr liegt, klingt diese für den Patienten lauter.

Mit Betäubung empfindet der Patient lediglich ein Druckgefühl, hat ansonsten aber keine Schmerzen. Ohne Betäubung hängt es von der eigenen Schmerzresistenz ab. Dabei reicht die Skala von keinen Schmerzen bis hin zu einem ziehenden oder stechenden Schmerz.

Fazit

Der Zahnarztbohrer ist aus einer modernen Zahnarztpraxis nicht mehr wegzudenken. Dieses Präzisionswerkzeug hilft bei der Behandlung von Karies und leistet einen großen Beitrag, sodass der Zahn nicht noch weiter geschädigt wird.

Trotz Betäubung ist der Eingriff für die meisten Patienten keine angenehme Sache. Dabei sind die Bohrer immer moderner geworden und schädigen das umliegende Gewebe nicht mehr. Darüber hinaus sei gesagt, dass eine Wurzelbehandlung deutlich unangenehmer ist.

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