Wunddehiszenz & Nahthiszenz: Ursache & Behandlung der Wundheilungsstörung

Autor: Dr. Anita Schwenk

Eine Wunddehiszenz bzw. Nahthesidenz kann auch nach oralchirurgischen Eingriffen auftreten und muss in den meisten Fällen von dem Kieferchirurg erneut behandelt werden. In diesem Beitrag möchten wir Ihnen darstellen, wie diese postoperative Störung entstehen kann und wie man sie auch im zahnmedizinischen Bereich behandeln kann.

Wunddehiszenz – wichtigstes in Kürze

  • Eine Wunddehiszenz kann nach operativen Eingriffen auch im Mundbereich auftreten. Sie bezeichnet immer eine Störung der Wundheilung.
  • Eine schlechte Wundheilung kann auf eine Vielfalt von Ursachen zurückzuführen sein. Neben einer schlechten Wundversorgung kommen auch Wundheilungsstörungen in Betracht, die durch andere Krankheiten oder auch die Einnahme von Medikamenten ausgelöst werden.
  • Die Behandlung einer Wunddehiszenz ist abhängig von ihrem Schweregrad. Bei derartigen Wundheilungsstörungen im Mundbereich wird in vielen Fällen ein weiterer Eingriff notwendig, bei dem die Wunde neu versorgt und gereinigt wird, sowie entzündetes Gewebe entfernt wird.
  • Wunddehiszenz und Nahtdehiszenz sind medizinische Begriffe, die das Auseinanderweichen von Wundrändern oder Nahtstellen nach der Wundversorgung beziehen.

Was ist eine Nahtdehiszenz?

Als Nahtdehiszenz bezeichnet man die Öffnung bereits vernähter Wundränder. Diese, auch als Wunddehiszenz bezeichnete Störung, bildet sich an operierten Stellen, bei denen sich Klammern oder Nähte lösen, die nach der Operation die Gewebeschichten fixiert haben.

Es handelt sich also um eine Störung der postoperativen Wundheilung. Wunddehiszenzen können prinzipiell alle chirurgisch versorgten Wunden betreffen, sie treten jedoch auch häufig in der Zahnheilkunde und der Kiefer- und Gesichtschirurgie auf. Als beste Vorbeugungsmaßnahme gilt natürlich die richtige Zahnpflege, welche Eingriffe gar nicht erst notwendig macht. Sollte es doch dazu kommen, dass hin und wieder zahnmedizinische Eingriffe notwendig werden, ist die richtige Wahl von Zahnarzt & Absicherung essentiell (zB. Barmenia, AXA oder continentale Versicherung).

Wunddehiszenz und Nahthesidenz – Unterschiede

Wunddehiszenz

Sie bezieht sich auf das Auseinanderweichen von Wundrändern ohne das Vorhandensein von Nähten. Es tritt auf, wenn die Wundränder sich nicht ausreichend verbinden oder heilen, was zu einem offenen Wundspalt führt. Die Wunddehiszenz kann auf verschiedene Faktoren zurückzuführen sein, darunter Infektionen, unzureichende Blutversorgung, Spannung an der Wunde, schlechte Wundpflege oder eine unzureichende Heilungstendenz des Gewebes.

Nahtdehiszenz

Die Nahtdehiszenz bezieht sich auf das Auseinanderweichen der Wundränder entlang einer Nahtlinie oder einer chirurgischen Naht. Dies bedeutet, dass die Nähte, die zur Schließung der Wunde verwendet wurden, nicht mehr in der Lage sind, die Wundränder zusammenzuhalten. Diese kann ebenfalls durch eine Reihe von Faktoren verursacht werden wie Infektionen, Spannungen an der Nahtstelle, übermäßige Bewegung der Wunde, schlechte Qualität der Nähte oder unzureichende Heilungstendenz des umliegenden Gewebes.

Wund- und Nahtdehiszenz – wie kommt es dazu?

Die Ursachen für eine Naht- bzw. Wunddehiszenz können vielfältig sein. Grundsätzlich können sie schon auftreten, wenn einfach eine Naht schlecht fixiert wurde. Aber auch ein unpassendes Nahtmaterial oder eine zu frühe Belastung der Wundstelle können diese auslösen. Ferner können auch Störungen in der Wundheilung diese auslösen, ebenso wie eine Infektion der Wunde.

Nahtdehiszenz – was tun?

Die Behandlung einer Dehiszenz richtet sich nach ihrem Schweregrad und der Ursache, die schnellstmöglich abgeklärt und beseitigt werden sollte. Bei einer leichten Wunddehiszenz ohne Infektionszeichen besteht die Möglichkeit, die Wunde konservativ zu behandeln, d.h. die Wunde ruhig zu stellen und die physiologische Wundheilung abzuwarten.

In den meisten Fällen erfolgt eine Behandlung durch einen Kieferchirurgen. Dabei wird die Wunde dann gereinigt, eine eventuelle Wundnekrose entfernt und die Wundränder aufgefrischt.

Was fehlt dem Körper, wenn Wunden nicht heilen?

Für den Fall, dass eine Wundheilungsstörung vorliegt, kann dies auch an anderen Erkrankungen oder an der Einnahme bestimmter Medikamente liegen. Viele Faktoren können die Wundheilung im Mund nachhaltig behindern, bzw.Wunddehiszenzen und Nahthesidenzen begünstigen

  • Fortgeschrittenes Alter
  • Vorliegen von Primär- und Sekundärerkrankungen wie Diabetes mellitus
  • Eine Zirrhose der Leber
  • Eine Nierenvergiftung
  • Starkes Übergewicht
  • Hoher Verlust an Körpergewicht durch eine Krebserkrankung

Auch bestimmte Medikamente können eine Heilung von Wunden erschweren. Hierzu gehören besonders Wirkstoffe, die ein Wachstum der Zellen unterdrücken, sowie Blutverdünner, Entzündungshemmer oder auch Mittel, die die Funktion des Immunsystems hemmen. Gerade bei Krebserkrankungen sind weitere Begleiterscheinungen wie weiße Fäden im Mund nicht selten.

Fazit

Eine Wunddehiszenz oder eine Nahthesidenz kann auch im Mundbereich nach einem operativen Eingriff entstehen. Die Ursachen hierfür können vielfältig sein und müssen im Einzelfall abgeklärt werden. Gerade im Mundraum ist in solchen Fällen meistens ein weiterer chirurgischer Eingriff notwendig, bei dem entzündetes Gewebe entfernt wird, die Wunde erneut gereinigt und dann verschlossen wird. Gerade für diese Risiken kann eine kosteneffiziente Zahnzusatzversicherung Abhilfe schaffen.

Ähnliche Beiträge

12 February 2024

Zahnzusatzversicherung Kieferorthopädie: Macht das Sinn?

Weiter lesen
8 February 2024

Zahnzusatzversicherung Rechnung einreichen: So geht’s

Weiter lesen
12 February 2024

Zahnzusatzversicherung Veneers: Lohnt sich die Versicherung wirklich?

Weiter lesen