Externer Sinuslift: Funktionsweise, Einsatzgebiete & Kosten

Autor: Dr. Anita Schwenk

Ein Sinuslift bezeichnet immer einen Knochenaufbau im Oberkiefer, der sowohl nach einer internen als auch einer externen Methode durchgeführt werden kann. In diesem Beitrag möchten wir Ihnen darstellen, wie der Eingriff nach der externen Methode abläuft, in welchen Fällen diese notwendig ist und welche Kosten dabei entstehen.

Das Wichtigste in Kürze

  • Ein Sinuslift nach der externen Methode wird von der Außenseite des Oberkiefers her durchgeführt und ist immer dann notwendig, wenn entweder der Knochenabbau schon weit fortgeschritten ist oder aber mehrere Implantate gesetzt werden müssen.
  • Die Einheilung nach einem Sinuslift ist stark abhängig davon, ob er nach der internen oder externen Methode durchgeführt wurde und wie umfangreich der Knochenaufbau nötig ist.
  • Die Kosten für einen Sinuslift sind stark abhängig vom kieferchirurgischen Aufwand und vom Umfang des benötigten Ersatzknochenmaterials.

Was ist ein externer Sinuslift?

Grundsätzlich ist ein Sinuslift ein Knochenaufbau im Oberkiefer. Dabei kann dieser Knochenaufbau in einem chirurgischen Eingriff sowohl durch eine interne als auch durch eine externe Methode durchgeführt werden. Die externe Methode ist dabei besser geeignet, wenn ein umfangreicherer Knochenaufbau notwendig ist.

Im Gegensatz zur internen Methode ist die externe Methode für den umfangreicheren Knochenaufbau geeignet. Hierbei wird der Kieferknochen auf der Außenseite des Kiefers geöffnet und das Knochenersatzmaterial wird durch dieses Fenster dann eingebracht.

Wieso braucht man einen externen Sinuslift?

Die externe Methode beim Sinuslift kommt zumeist dann zum Einsatz, wenn im Oberkiefer mehrere Zähne zu ersetzen sind oder wenn nur noch sehr wenig Knochenmaterial im Kiefer vorhanden ist. Für den Fall, dass noch ein gewisses Maß an Kieferknochen vorhanden ist, kann bereits während des Knochenaufbaus auch schon eine Versorgung mit Implantaten stattfinden.

In vielen Fällen sind jedoch diese Voraussetzungen nicht gegeben, sodass der Sinuslift in zwei Schritten erfolgt. Hierbei lässt man dann den Knochenersatz zunächst erst einmal über einige Monate einheilen und setzt die Implantate dann erst später.

Einsatz der externen Methode

Müssen die Höhlenböden des Kiefers mehr als 3 Millimeter angehoben werden, ist ein Sinuslift nach der externen Methode notwendig. Generell ist die externe Variante aufwändiger als das interne Verfahren, jedoch ist sie in schweren Fällen des Knochenabbaus oft die einzige Möglichkeit, noch einen festen Zahnersatz im Kiefer zu ermöglichen.

Wie lange dauert ein externer Sinuslift?

Grundsätzlich hängt die Dauer der Einheilphase bei einem Sinuslift sowohl von der gewählten Methode (intern oder extern) und auch vom Umfang des Knochenaufbaus ab. Wird die externe Methode angewandt, ist die Einheildauer auch davon abhängig, ob die Implantate direkt mit dem Knochenaufbau eingesetzt werden oder nicht.

Für den Fall, dass der Kieferknochen bereits sehr stark beschädigt ist und Implantate nicht sofort eingesetzt werden können, muss der Ersatzknochen zunächst einmal sechs Monate einheilen. Erst im Anschluss können dann Implantate eingesetzt werden, die dann nochmals einige Monate Einheilzeit benötigen. Für den Fall, dass die Implantate direkt mit dem Knochenaufbau gesetzt werden können, beträgt die gesamte Einheilzeit ca. 6 bis 8 Monate.

Was kostet ein externer Sinuslift?

Die Höhe der Kosten für einen Sinuslift kann stark variieren. Generell sind sie abhängig vom Umfang des Knochenaufbaus und dem entsprechenden Umfang der Therapie. Hierdurch ergeben sich die Kosten für das Knochenersatzmaterial und auch die Kosten für die Leistungen der Kieferchirurgie.

Grundsätzlich können sich die Kosten für einen Sinuslift zwischen ca. 200 € (interne Methode) und ca. 2500 € bewegen.

Wie lange Schmerzen nach externem Sinuslift?

Der chirurgische Eingriff bei einem Sinuslift wird unter einer Lokalbetäubung vollzogen und verursacht beim Eingriff in der Regel keine Schmerzen. In schweren Fällen und bei größeren Eingriffen kann auch eine Lachgassedierung oder eine Vollnarkose durchgeführt werden. Nach der Operation können jedoch noch Schwellungen oder auch Schmerzen auftreten, die dann mit Schmerzmitteln behandelt werden können.

Interner und externer Sinuslift – wo liegt der Unterschied?

Im Gegensatz zur externen Methode, bei der der Kiefer von außen geöffnet wird, ist die interne Methode ein minimalinvasiver Eingriff. Sie kommt immer dann zum Einsatz, wenn nur wenige Millimeter Knochenmaterial aufgebaut werden müssen. Bei der internen Methode erfolgt der Zugang in die Kieferhöhle über das aufgebohrte Loch für das Implantat.

Hierbei wird dann das Bohrloch nicht in die gesamte Länge des späteren Implantats gebohrt, sondern nur bis zu der Stelle, an der der Sinusboden abschließt. Dort wird dann zunächst der Knochenaufbau eingeleitet und dann das Ersatzmaterial eingebracht. Im Anschluss kann dann das Implantat direkt eingesetzt werden.

Fazit

Ein Sinuslift nach der externen Methode ist immer dann notwendig, wenn der Knochenabbau im Kiefer schon weit fortgeschritten ist oder wenn mehrere Zähne implantiert werden müssen.

Das Verfahren ist ein umfangreicherer Eingriff als bei der internen Methode und wird von der Außenseite des Kiefers her durchgeführt. In den meisten Fällen muss das Ersatzmaterial des Knochens erst einige Monate einheilen, bevor die Implantate gesetzt werden können.

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