Teilweise kommt es dazu, dass Zahnfleisch – um kleinere Lücken oder Hohlräume auszufüllen – übermäßig wächst. In seltenen Fällen ist die Anfälligkeit für Zahnfleischwucherungen erblich bedingt. In diesem Fall spricht die Zahnmedizin von einer hereditären Gingivahyperplasie. Doch was tun?
Leidet man an einer Zahnfleischwucherung, die man auch Gingivahyperplasie oder Gingivahypertrophie nennt, kommt es zu einer Vermehrung der Zahnfleischzellen oder die bestehenden Zellen nehmen deutlich an Volumen zu. Dabei beginnt sie häufig in den Zahnzwischenräumen. Im weiteren Verlauf kann sie sich dann entlang der Zähne ausbreiten oder aber sich auf die lokale Umgebung einzelner Zähne beschränken. Sie tritt ausschließlich am Zahnfleisch auf und breitet sich nicht in andere Bereiche der Mundhöhle aus. Wichtigste Beschreibung der Merkmale der Erkrankung sind also:
Wenn das Zahnfleisch über den Zahn hinaus wächst, kann es hierfür eine Reihe von Ursachen geben.
Die Hauptursache für eine Zahnfleischwucherung liegt in der Einnahme bestimmter Medikamente. Auslöser für eine Wucherung am Zahnfleisch sind dabei insbesondere die Wirkstoffe Phenytoin, Cyclosporin A und Nifedipin. Sie können auf die Bindegewebszellen des Zahnfleisches einwirken und dort Wucherungen hervorrufen.
Durch hormonelle Veränderungen in der Schwangerschaft, die mit einem Anstieg der Hormone Progesteron und Östrogen einhergeht, kann ebenfalls eine Wucherung am Zahnfleisch entstehen. In vielen Fällen ist diese sogar noch stärker ausgeprägt, als bei einer medikamentenbedingten Wucherung.
Weitere bekannte Ursachen können auch eine erbliche Veranlagung, ein starker Vitamin-C-Mangel oder sehr starke Zahnfleischentzündungen sein.
Wie bereits beschrieben, beginnen die Wucherungen zumeist zwischen den Zähnen und setzen sich dann weiter fort. Im Verlauf der Erkrankung kommt es dann auch zu einer deutlichen Zahnfleischschwellung und zu einer Rötung des Zahnfleisches. Als Begleiterscheinungen können sowohl ein unangenehmer Mundgeruch und Zahnfleischbluten auftreten.
Durch die Verdickung des Zahnfleisches am Rand der Zähne kommen ferner zahnfleischartige Taschen an den Zähnen entstehen, die sich dann zu echten Zahnfleischtaschen entwickeln können. Bei einer besonders starken Ausprägung der Erkrankung können dabei ganze Zahnkronen überwuchern.
Eine Wucherung des Zahnfleisches ist zunächst einmal nicht gefährlich. Schreitet sie jedoch fort, kann dies bei den Betroffenen zu größeren Problemen beim Essen und Trinken führen. In jedem Fall ist es ratsam, einen Zahnarzt aufzusuchen und die Ursache abklären zu lassen.
Bei Erwachsenen bildet sich eine Wucherung in den meisten Fällen bei einer Einnahme der oben beschriebenen Medikamente. Problematisch kann es hierbei sein, dass entsprechende Medikamente aus anderen medizinischen Gründen nicht abgesetzt werden können. Aber auch wenn die Medikamente abgesetzt werden, kann eine Rückbildung der Wucherung bis zu einem Jahr dauern. In sehr schweren Fällen kann es notwendig sein, das überstehende Gewebe am Zahnfleisch chirurgisch zu entfernen. In seltenen Fällen ist die chirurgische Entfernung des übermäßigen Gewebes nötig.
Auch bei Kindern kann eine Gingivahyperplasie bereits auftreten und sie verläuft in der Regel langsam. Sie kann schon mit den Milchzähnen oder im Wechselgebiss entstehen und dabei dann Probleme beim Durchbruch der bleibenden Zähne verursachen.
Bleibt sie unbehandelt, können auch hier die Wucherungen bis über die Zahnkrone hinausgehen. In diesen Fällen muss das überschüssige Zahnfleisch ebenfalls operativ entfernt werden.
Wurde die Wucherung am Zahnfleisch durch Medikamente ausgelöst, klingt sie langsam wieder ab, sobald die Medikamente abgesetzt wurden. Auch eine Gingivahyperplasie, die im Rahmen einer Schwangerschaft oder durch eine andere Hormonstörung ausgelöst wurde, klingt bei einer Änderung der Umstände wieder von alleine ab.
Für Betroffene ist es allerdings besonders wichtig, eine sorgfältige und regelmäßige Mundhygiene zu betreiben. Durch Speisereste und auch Bakterien in Zahnbelägen können sich die Wucherungen am Zahnfleisch verschlimmern und zu schmerzhaften Entzündungen führen. Eine gründliche Mundhygiene hilft außerdem dabei, wiederkehrende Wucherungen zu vermeiden.
Eine professionelle Behandlung einer Wucherung am Zahnfleisch ist in erster Linie von der Ursache abhängig. Medikamentenumstellungen helfen in den meisten Fällen. Gelegentlich entstehen Wucherungen am Zahnfleisch auch bei schlecht sitzendem Zahnersatz oder durch kieferorthopädische Geräte.
In diesen Fällen müssen Behandlungen beim Zahnarzt erfolgen, die die mechanischen Reize des Zahnfleisches durch die Fremdkörper eliminieren. Durch professionelle Zahnreinigungen kann ebenfalls der Heilungsprozess deutlich unterstützt werden. Auch regelmäßige Mundspülungen mit antibakterieller Wirkung helfen.
Für den Fall, dass all diese Maßnahmen nicht erfolgreich sind und die Wucherung stark ausgeprägt ist, muss das wuchernde Gewebe chirurgisch entfernt werden. Dies erfolgt mit einem Laser oder Skalpell unter örtlicher Betäubung.
Durch diese Maßnahme kann eine normale Ästhetik des Zahnfleisches wieder hergestellt werden. Allerdings sind diese operativen Eingriffe immer mit dem Risiko von Wundheilungsstörungen und Entzündungen verbunden.
Professionelle Zahnreinigungen werden nicht von allen gesetzlichen Krankenkassen bezahlt. Hier kann es sinnvoll sein, eine private Zahnzusatzversicherung abzuschließen. Ist eine operative Entfernung des Zahnfleisches aus medizinischen Gründen jedoch angezeigt, so findet in der Regel eine Kostenübernahme statt.
Um Zahnfleischwucherungen optimal vorzubeugen oder den Heilungsprozess zu unterstützen, ist eine sehr sorgfältige und regelmäßige Mundhygiene wichtig. Neben dem zweimaligen Zähneputzen am Tag, sollten im Rahmen der Zahnpflege auch die Zahnzwischenräume regelmäßig mit Zahnseide und Interdentalbürsten gereinigt werden, da sich dort Plaque und Speisereste besonders gut absetzen können.
Professionelle Zahnreinigungen beim Zahnarzt helfen ferner, hartnäckige Beläge und Zahnstein zu entfernen. Deshalb sollte diese mindestens zweimal jährlich durchgeführt werden. Eine ausgewogene Ernährung, die wenig zucker- oder säurehaltige Speisen und Getränke enthält, hilft ebenfalls, die Gesundheit im Mund zu erhalten und Zähne und Zahnfleisch mit allen wichtigen Nährstoffen und Mineralien zu versorgen. Insgesamt fördern also folgende Maßnahmen die allgemeine Mundgesundheit:
Wucherungen am Zahnfleisch entstehen durch Zellwucherungen oder Zellwachstum im Bindegewebe des Zahnfleisches. Oftmals sind sie durch bestimmte Medikamente bedingt oder hormonelle Veränderungen in der Schwangerschaft. Bei einem schweren Verlauf, der sowohl die Ästhetik als auch die Nahrungsaufnahme behindert, kann das überschüssige Zahnfleisch operativ entfernt werden.
Eine sorgfältige, regelmäßige Mundhygiene, professionelle Zahnreinigungen und eine ausgewogene Ernährung können den Heilungsprozess unterstützen und erneuten Wucherungen vorbeugen.
Wer Wert auf eine hochwertige Versorgung bei Zahnfleischproblemen legt, sollte eine entsprechende Zahnzusatzversicherung mit speziellen Leistungen in diesem Bereich abschließen.
Bei starken Zahnfleischwucherungen sollte zunächst von einem Zahnarzt die Ursache abgeklärt werden. Bei starken Beschwerden kann das überschüssige Zahnfleisch operativ entfernt werden.
Zahnfleischtaschen können sich wieder zurückbilden, wenn eine entsprechende Behandlung erfolgt. Ist diese erfolgreich, legt sich das Zahnfleisch wieder an den Zahn an.
Wucherungen am Zahnfleisch kommen vor und entstehen zumeist durch bestimmte Medikamente oder hormonelle Störungen.
Ein Zahngranulom bezeichnet kleine Knoten, die sich im Kiefer und Zahnfleisch bemerkbar machen. Die Stellen sind oft druckempfindlich und können auch bluten.
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