Zahnerosion: Ursachen, Symptome & Behandlung

Autor: Dr. Anita Schwenk

Erosionen an den Zähnen entstehen durch Säureangriffe, die sowohl durch die Ernährungsgewohnheiten entstehen können oder aber krankheitsbedingt sein können. In diesem Beitrag möchten wir Ihnen darstellen, welche Ursachen hierfür infrage kommen, wie man eine Erosion am Zahn erkennen kann und wie man sie behandelt.

Das Wichtigste in Kürze

  • Erosionen an den Zähnen entstehen durch Säuren, die man mit der Nahrung zu sich nimmt oder aber durch bestimmte Erkrankungen, bei denen die Zähne mit der Magensäure in Berührung kommen.
  • Eine fortgeschrittene Erosion der Zähne zerstört den Zahnschmelz und kann auch das Dentin und den Wurzelzement angreifen. Erkennen kann man sie meist erst im fortgeschrittenen Stadium durch eine Formänderung der Zähne und eine erhöhte Schmerzempfindlichkeit.
  • Zahnärzte können von Erosion betroffene Zähne mit Fluoridbehandlungen schützen und auch durch rekonstruierende Maßnahmen, wie Veneers, Kompositfüllungen oder Zahnkronen die Zähne wieder schützen.

Was ist eine Zahnerosion?

Eine Erosion der Zähne kann entstehen, wenn die Zahnoberfläche einen häufigen Kontakt zu Säuren hat. Durch die Säuren werden in einem chemischen Prozess aus der Zahnsubstanz Mineralien ausgelöst, was die harte Zahnsubstanz zunächst weicher macht und ihn im Laufe der Zeit auflösen kann. Dabei beginnt der Auflösungsprozess zunächst am Zahnschmelz und kann sich dann auf das darunterliegende Dentin und sogar den Wurzelzement ausweiten.

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Wie entsteht eine Zahnerosion?

Diese Form der Erosion an den Zähnen entsteht, anders als bei einer Karies, nicht unter der Mitwirkung von säurebildenden Bakterien. Die verursachenden Säuren kommen hierbei aus säurehaltigen Nahrungsmitteln, wie Zitrusfrüchten, Essig oder auch Fruchtsäften. Auch kann Magensäure beteiligt sein, etwa durch Sodbrennen oder durch häufiges saures Aufstoßen.

Ist die Zahnoberfläche bereits aufgeweicht, ist sie auch empfindlicher in Bezug auf eine mechanische Belastung. Deshalb begünstigen sowohl zu harte Zahnbürsten als auch die falsche Zahnputztechnik und Zahncremes mit einem hohen Anteil an Schleifpartikeln die Erosion weiterhin.

Welche Nahrungsmittel können Zahnerosionen verursachen?

Nahrungsmittel mit einem hohen Säuregrad begünstigen eine Erosion der Zähne. Dabei wird der Säuregrad als pH-Wert gemessen. Ein pH-Wert von 7 gilt als neutral, darunterliegende Werte als sauer. Hohe Säuregrade haben viele Obstsäfte, saure Süßigkeiten, Essig oder auch Joghurt.

Neben dem pH-Wert spielt jedoch auch der Gehalt an Kalzium und Phosphaten bei den Lebensmitteln eine Rolle. Für den Fall, dass diese hier einen hohen Sättigungsgrad erreichen, wirken sie nicht erosiv auf die Zähne.

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Zahnerosion– Symptome

Erosionen an den Zähnen sind zu Beginn kaum wahrnehmbar und zeigen keine Symptome. Oftmals fallen zunächst einmal besonders glatte und glänzende Stellen an den Zahnoberflächen auf oder aber auch matte Stellen. Im weiteren Verlauf verändert sich auch die Zahnform und die Zahnstellen, die beim gesunden Zahn nach außen gewölbt sind, werden flacher oder können sich sogar nach innen wölben.

Wurde der Zahnschmelz durch die Erosion bereits abgetragen, kommt das Dentin zum Vorschein, das dann die Zähne gelblich wirken lässt.

Fortgeschrittene Erosion der Zähne

Ist die Erosion weit fortgeschritten, können auch Zahnkanten und ihre Spitzen abflachen. Dabei können dann auch Füllungen in den Zähnen überstehen und höher als der Zahn werden. Erosionen am Zahn finden zumeist im Bereich des Zahnhalses statt, in der Nähe des Zahnfleisches.

Bei einer fortgeschrittenen Erosion werden die Zähne dann auch empfindlicher gegenüber mechanischer Berührung sowie Kälte oder Hitze.

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Zahnerosion erkennen – darauf müssen Sie achten

Eine frühe Erosion der Zähne kann meistens nur ein Zahnarzt feststellen. Jedoch kann man selbst bei einem fortgeschrittenen Verlauf eine Veränderung an der Form der Zähne feststellen oder auch an den Zahnoberflächen. Eine Verkürzung der Zahnspitzen und eine Abflachung der Zahnrundungen sind ein deutlicher Hinweis.

Auch die eigenen Ernährungsgewohnheiten und andere gesundheitliche Beschwerden, wie eine Refluxkrankheit oder anhaltende Essstörungen können wichtige Hinweise liefern.

Kann eine Zahnerosion gefährlich werden?

Eine fortgeschrittene Erosion der Zähne ist durchaus gefährlich für die Mundgesundheit. Durch die Auflösung des Zahnschmelzes ist der weichere Zahnteil ungeschützt und deshalb anfälliger für eine Reihe von Zahnkrankheiten. Auch ist die Auflösung des Zahnschmelzes optisch ein Problem, da das darunterliegende Dentin die Zähne optisch gelblich erscheinen lässt.

Sehr problematisch für den Betroffenen kann ferner die erhöhte Schmerzempfindlichkeit der Zähne sein.

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Wie wird eine Zahnerosion behandelt?

Um eine Erosion der Zähne zu stoppen, bedarf es zunächst einmal der Ursachenklärung und meistens auch einer Umstellung der Ernährungsgewohnheiten. Ist die Ursache krankheitsbedingt, so muss auch hier eine geeignete Therapie in die Wege geleitet werden.

Da eine Erosion der Zähne nicht reversibel ist, kann ein Zahnarzt durch geeignete Maßnahmen Zähne wieder aufbauen.

Hierfür werden in der Regel Verblendungen der Zähne (Veneers) oder auch Zahnkronen eingesetzt, die die Zahnsubstanz schützen können. Auch eine regelmäßige Fluoridisierung der Zähne im Rahmen einer professionellen Zahnreinigung hilft, die Zähne wieder zu stärken. Ferner kann ein Zahnarzt auch spezielle Fluoridlacke auf die Zähne auftragen, die die Zähne vor Säureangriffen schützen kann. Bei kleineren Erosionsschäden kann ein Zahnarzt diese mit einem Komposit auffüllen.

Fazit

Eine Erosion der Zähne kann durch verschiedene Faktoren bedingt sein, die sowohl in den Ernährungsgewohnheiten begründet sein kann als auch durch bestimmte Erkrankungen ausgelöst werden kann. Wichtig ist das frühzeitige Erkennen der Erosion und ihrer Ursachen, da diese nicht mehr reversibel ist.

Ein Zahnarzt kann zusätzlich durch Fluoridbehandlungen und auch rekonstruierende Maßnahmen die Zähne wieder schützen und sie somit gegen Säureangriffe wieder resistenter machen.

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