Ähnliche Beiträge
Zahnzusatzversicherung Kosten: Diese Kosten erwarten Sie
Zahnzusatzversicherung: Kieferorthopädie Erwachsene
Zahnzusatzversicherung Parodontitis: Sinnvoll oder überflüssig?
Die Erweiterung der Gaumennaht im Oberkiefer ist eine kieferorthopädische Maßnahme, die immer dann sinnvoll ist, wenn Kinder oder Erwachsene einen sogenannten Schmalkiefer besitzen, der zu einer Reihe an medizinischen oder auch ästhetischen Problemen führen kann. In diesem Beitrag möchten wir aufzeigen, wie eine Gaumennahterweiterung durchgeführt wird, wann sie sinnvoll ist und welche Unterschiede es hierbei bei der Behandlung von Kindern und Erwachsenen gibt.
Eine Nahterweiterung des Gaumens bezeichnet eine kieferorthopädische Behandlung eines schmalen Kiefers, die dazu dient, den Kiefer zu dehnen. Dies kann einerseits durch den Einsatz eines Dehnapparates, den man auch Distraktor nennt, oder aber andererseits durch eine Operation erreicht werden.
Durch eine Behandlung mit einem Distraktor wird Druck im Gaumen des Oberkiefers ausgeübt und dieser wird dadurch langfristig gedehnt.
Lesen Sie auch: Zahnzusatzversicherung Kieferorthopädie Erwachsene
Der Dehnapparat, mit dem eine Erweiterung der Gaumennaht erreicht werden kann, besteht aus einer robusten und steifen Zahnspange, die in ihrer Mitte eine Dehnschraube besitzt. Durch diese kann die Breite des Apparates vergrößert werden.
Seitlich besitzt sie zumeist vier Bänder aus Metall, womit die Spange an den Zähnen befestigt werden kann. Die Schraube befindet sich nach dem Einsetzen dann mittig genau auf der Gaumennaht. Mit einem speziellen Schlüssel kann der Patient dann die Dehnung täglich selbst aktivieren.
Durch die Spange wird der Gaumen auseinandergedrückt und kann bis zu 10 mm in einem Monat erweitert werden. Da die Gaumennaht eine Wachstumsfuge ist, wird durch die Dehnung das Knochenwachstum angeregt und es entsteht eine durch den Knochen gebildete Erweiterung des Oberkiefers.
Eine Erweiterung des Gaumens wird in der Kieferorthopädie bei einem ausgeprägten Oberkieferengstand angestrebt. Ein starker Engstand des Oberkiefers kann verschiedene Problematiken auslösen, insbesondere:
Bei Erwachsenen ist das natürliche Wachstum des Kiefers bereits abgeschlossen. Deshalb ist der Oberkiefer bereits vollständig verknöchert und kann deshalb auch nicht mehr so einfach gedehnt werden.
Deshalb muss diese Verknöcherung bei Erwachsenen zunächst einmal gelockert werden, um eine Erweiterung des Kiefers möglich zu machen. Dies wird durch einen chirurgischen Eingriff erreicht, dem dann der Einsatz der beschriebenen Dehnspange folgt.
Lesen Sie auch: Betäubung Zahnarzt
Die chirurgisch unterstützte Erweiterung des Oberkiefers erfolgt durch eine Spaltung des Oberkiefers, die durch die Mundhöhle vorgenommen wird und eine Schwächung der Seitenwände des Oberkiefers bezweckt. Dabei kann dann auch eine Dehnapparatur direkt im Kieferknochen angebracht werden, die gerade bei Erwachsenen eine Belastung der Zähne durch die Spange vermeidet.
Nach dem chirurgischen Eingriff wird dann die Dehnschraube aufgedreht und der in den Spalt einwachsende Knochen ist in diesem Zustand dehnbar und weich, sodass der Oberkiefer recht schnell und einfach erweitert werden kann. Die Dauer dieses Eingriffs ist individuell verschieden. Im Allgemeinen dauert er jedoch ca. 30 Minuten und wird unter Vollnarkose durchgeführt. Im Regelfall ist ein Klinikaufenthalt von maximal einem Tag notwendig.
Nach dem Eingriff kann ein leichtes, aber reversibles Taubheitsgefühl in der Oberlippe entstehen und es kann zu einer leichten Zahnlockerung im Frontbereich des Oberkiefers kommen in der Dehnungsphase. Durch den beweglichen und etwas instabilen Oberkiefer können auch in den Tagen nach der Operation Knirschgeräusche entstehen.
Generell besteht der Gaumen oder das sogenannte Gaumendach aus zwei Knochenplatten, die durch die Gaumennaht verbunden sind. Bei Kindern ist diese Gaumennaht noch nicht verknöchert und die beiden Knochenplatten des Gaumens sind nur durch ein relativ lockeres Bindegewebe miteinander verbunden.
Deshalb kann man bei Kindern bis maximal zum 17. Lebensjahr auch noch das Breitenwachstum im Oberkiefer ohne eine Operation anregen und ausschließlich mit einer eingesetzten Dehnapparatur behandeln.
Die Dehnung der Gaumennaht über den Dehnapparat wird vom Patienten selbst ausgeführt. Die Dehnschraube in der Mitte der Apparatur wird dabei mit einem Spezialschlüssel vom Patienten einmal bis maximal dreimal am Tag aktiviert.
Lesen Sie auch: Loch im Zahn ohne Karies
Wie andere Behandlungen auch, hat eine Erweiterung der Gaumennaht für den Patienten Vor- und Nachteile, wobei bei dieser Maßnahme die Vorteile deutlich überwiegen. Die Behandlung ist immer erfolgreich und die Dehnspange ist nicht sichtbar, sie wirkt rund um die Uhr. Auch kann der Patient die Dehnschraube selbst regulieren. Der Knochenzuwachs ist dauerhaft und deshalb ist auch das Ergebnis der Erweiterung stabil.
Zu Beginn der Behandlung kann es jedoch vereinzelt zu leichten Sprachstörungen kommen und beim Drehen der Schraube kann ein Druckgefühl im Oberkiefer entstehen. Auch müssen in der ersten Zeit häufiger Kontrolltermine beim Zahnarzt wahrgenommen werden. Im manchen Fällen kann das Kauen und Schlucken beim Patienten leicht beeinträchtigt sein.
Eine Erweiterung der Gaumennaht ist bei einem zu schmalen Oberkiefer eine sehr sinnvolle Maßnahme, denn ein Schmalkiefer kann eine Reihe von medizinischen und auch ästhetischen Problemen mit sich bringen, die sich sehr negativ auswirken können.
Insbesondere Zahnfehlstellungen aufgrund des Platzmangels im Oberkiefer begünstigen später Karies und Parodontose. Eine frühe Behandlung im Kindesalter ist deshalb eine wichtige Maßnahme, jedoch kann man auch als Erwachsener mit einer OP gestützten kieferorthopädischen Behandlung noch gute Erfolge bei der Erweiterung erzielen.
Ähnliche Beiträge
Zahnzusatzversicherung Kosten: Diese Kosten erwarten Sie
Zahnzusatzversicherung: Kieferorthopädie Erwachsene
Zahnzusatzversicherung Parodontitis: Sinnvoll oder überflüssig?