Wurzelkaries: Ursachen, Behandlungsoptionen, Kosten & Vorbeugung

Autor: Dr. Anita Schwenk

Eine Karies an der Zahnwurzel wird oftmals nicht schnell erkannt und kann weitreichende Auswirkungen auf die Mundgesundheit haben, wenn sie nicht behandelt wird. In diesem Beitrag möchten wir darstellen, wie diese Karies entsteht, mit welchen Symptomen sie einhergeht und wie sie behandelt werden kann.

Das Wichtigste in Kürze

  • Wurzelkaries entsteht oftmals bei Zahnfleischrückgang, wenn freiliegende Zahnhälse vorhanden sind. Der empfindliche Wurzelzement ist besonders anfällig für Karies, da er weicher ist als der Zahnschmelz der Zahnkrone.
  • Eine Karies an der Zahnwurzel ist oft optisch nicht erkennbar und wird meist durch eine Röntgenaufnahme festgestellt. Druckschmerzen am Zahn bei zurückgehendem Zahnfleisch können ein erstes Indiz sein.
  • Bei der Behandlung muss zunächst die Karies an der Zahnwurzel entfernt werden, und zumeist mit einer Füllung versorgt werden. Ferner muss in den meisten Fällen auch eine Parodontosebehandlung erfolgen, um das Zahnfleisch zu regenerieren.

Was ist Wurzelkaries?

Als Karies an der Zahnwurzel bezeichnet man einen kariösen Defekt am Übergang von Zahnkrone und dem entsprechenden Wurzelbereich des Zahnes. Dabei ist nur die im Gebiss sichtbare Zahnkrone vom harten Zahnschmelz bedeckt. Dabei kann es sich auch um weißen Karies handeln. Die gesamte Wurzel des Zahnes sitzt unter dem Zahnfleisch und ist mit dem entsprechenden Wurzelzement bedeckt, die weitaus weniger kariesresistent ist.

Lesen Sie auch: Zahnwurzelentzündung

Karies an der Zahnwurzel – Ursachen

Wenn sich das Zahnfleisch zurückzieht, kommen die Wurzeloberflächen zum Vorschein. Der Zahnfleischrückgang ist meistens durch eine Parodontose bedingt, kann aber auch durch eine Überlastung des Zahnapparates durch beispielsweise Knirschen oder Pressen entstehen.

Auch eine Mundtrockenheit kann die Entstehung an der Wurzel des Zahnes begünstigen, da die im Speichel enthaltenen Keim neutralisierenden Substanzen nicht in ausreichendem Maße vorhanden sind.

Wo tritt sie auf?

Mit zunehmenden Alter steigt sowohl das Risiko für eine Parodontose als auch für eine Karies an der Zahnwurzel. Der empfindliche Wurzelzement ist für Karies besonders anfällig, wenn er frei liegt. Er tritt besonders häufig an Zahnbereichen auf, die scher zugänglich sind, wie in Zahnzwischenräumen oder aber an den Rändern von Brücken oder Kronen.

Lesen Sie auch: Gelbe Zähne bei Kindern

Wurzelkaries – Symptome

Eine Karies an der Zahnwurzel ist zumeist optisch im Mund nicht sichtbar, da sie sich am Zahnfleischrand entwickelt. Erste Warnzeichen sind jedoch Schmerzen am Zahn und auch eine erhöhte Empfindlichkeit gegen heiße und kalte Speisen und Getränke. Geht dies einher mit einem Rückgang des Zahnfleisch einher, liegt der Verdacht nahe, dass sich eine Karies an der Wurzel des Zahnes gebildet hat. Den Zahnfleischrückgang stoppen um freiliegende Zahnhälse, die ohne den Schutz des Zahnfleisches sehr anfällig für die Bildung einer Karies sind, wird hierbei essentiell.

Wurzelkaries Schmerzen – wie schlimm ist es?

Typisch für eine Karies an der Zahnwurzel sind ein Druckgefühl und Schmerzen in den entzündeten Bereichen. Die Schmerzen treten beim Beißen als sogenannter Aufbissschmerz auf oder aber auch bei leichtem Druck auf dem entzündeten Bereich. Bei sehr schweren Verläufen kann hierbei jedoch auch der Zahnnerv absterben.

In diesen Fällen wird oftmals der Zahnschmerz als pochend oder auch pulsierend beschrieben und kann besonders stark sein. Ist der Nerv dann abgestorben, hört der Schmerz auf, jedoch die Entzündung bleibt und kann sich ausbreiten. Gesichtsschwellungen und auch Fieber können die Erkrankung begleiten und auch Abszesse oder Fisteln können sich bilden.

Wurzelkaries Röntgenbild – wie sieht es aus?

Die Erkennung einer Karies an der Zahnwurzel ist in den meisten Fällen frühzeitig nur durch eine Röntgenaufnahme erkennbar. Hierbei lässt sich dann Defekte am Wurzelzement lokalisieren, die noch vom Zahnfleisch bedeckt sind. Diese stellen sich durch kleine Ausbuchtungen der Zahnwurzel dar, die auf einem Röntgenbild erkennbar sind.

Wie kann man Wurzelkaries behandeln?

Eine angemessene Behandlung einer Karies an der Zahnwurzel ist immer abhängig von den Ursachen des Zahnfleischrückgangs und auch vom Ausmaß der Karies. Die gängigsten Behandlungsmöglichkeiten sind folgende:

Zahnrestauration

Wenn die Karies an der Zahnwurzel bereits vorhanden ist, muss diese entfernt werden und der Zahn wird dann entweder durch Füllungen versorgt oder durch eine Zahnkrone.

Parodontaltherapie

Ist der Zahnfleischrückgang durch eine Parodontose verursacht, muss eine benötigt Parodontalbehandlung durchgeführt werden. Bei der alle Beläge auf den Zähnen und auch auf den Wurzeloberflächen entfernt werden.

Danach werden alle Oberflächen geglättet und poliert, sodass sich Keime und Bakterien nicht mehr so leicht an den Oberflächen festsetzen können. Durch die Behandlung kann das Zahnfleisch heilen und sich wieder mit den Zahnoberflächen verbinden.

Zahnfleischtransplantation

Ist der Zahnfleischrückgang bereits extrem ausgeprägt, kann eine Transplantation von Zahnfleisch notwendig sein. Durch die Transplantation werden die Wurzeloberflächen wieder bedeckt und somit vor einem weiteren Befall geschützt.

Lesen Sie auch: Rückwirkende Zahnzusatzversicherung

Fazit

Eine Karies an der Zahnwurzel ist oft nicht leicht erkennbar und wird deshalb oftmals erst durch eine Röntgenaufnahme sichtbar. Ein bestehender Zahnfleischrückgang mit Druckschmerzen am Zahn können erste Anzeichen hierfür sein. Die Karies an der Zahnwurzel muss entfernt werden und das zurückgehende Zahnfleisch benötigt eine separate Therapie, mit der bezweckt wird, dass es die Zahnwurzel wieder bedecken kann.

Ähnliche Beiträge

8 February 2024

Kieferschmerzen: Wie Sie effektiv die Schmerzen lindern

Weiter lesen