Aufbissschiene Kosten: Hohe Selbstkosten oder kleine Preise?

Autor: Dr. Anita Schwenk

Eine gute Aufbissschiene kann bei vielen Problemen und Symptomen helfen, die durch Kieferschmerzen– und Verspannungen oder Fehlstellungen, dem nächtlichen Zähneknirschen oder auch durch Störungen der Kaufunktion entstehen. In diesem Beitrag wollen wir die Funktionsweise und die verschiedenen Arten von Schienen darstellen, sowie auch Informationen zu den Aufbissschiene Kosten geben.

Das Wichtigste in Kürze

  • Aufbissschienen helfen bei verschiedenen Funktionsstörungen im Kieferbereich und können dadurch auch vielfältige Symptome infolge der Störung beseitigen.
  • Durch verschiedene Typen der Schienen kann das Zusammenspiel der Kiefer reguliert werden, Zahnabrieb durch Zähneknirschen vermieden werden oder auch eine Erkrankung der Kaumuskulatur behoben werden.
  • Hochwertige Schienen werden von den gesetzlichen Krankenkassen nur wenig bezuschusst. Eine gute Zahnzusatzversicherung kann die ansonsten hohen privaten Kosten hierfür erstatten.

Was ist eine Aufbissschiene?

Eine Aufbissschiene wird einem Patienten meistens verordnet, wenn er nachts mit den Zähnen knirscht und deshalb ein zu großer Abrieb an den Zahnoberflächen entsteht. Ferner kann eine derartige Schiene auch gegen Nacken- und Kieferverspannungen helfen, die als Folge des Zähneknirschens entstehen können.

Die Schienen sind Kunststoff- oder Gummischienen, die jeweils einen Zahnbogen umschließt. Dabei werden sie individuell für den Patienten angefertigt und dann optimal auf die entgegengesetzte Kaufläche eingeschliffen.

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Wer benötigt eine Aufbissschiene?

Eine Aufbissschiene kann aus unterschiedlichen Gründen zum Einsatz kommen. Sie sinnvoll sein, um Fehlbelastungen oder auch Überlastungen der Zähne oder Kiefergelenke zu regulieren. Ferner kann sie bei Patienten, die unter einem meistens nachts starken Zähneknirschen leiden, einen starken Abrieb der Zähne verhindern.

Liegt eine craniomandibulären Dysfunktion (CMD) vor, die eine Störung des Kausystems bedeutet, werden Aufbissschienen eingesetzt, um den CMD Symptomen entgegenzuwirken. Die Schiene kann dabei der Linderung von Beschwerden im Kieferbereich dienen und sie soll Ober- und Unterkiefer wieder richtig zusammenführen. Eine Aufbissschiene kann von einem Zahnarzt verordnet werden, aber auch von anderen Ärzten, die Beschwerdesymptome auf Fehlfunktionen im Gebiss und Kieferbereich zurückführen.

Arten von Aufbissschienen

Bei den Schienen unterscheidet man verschiedene Typen, die unterschiedliche Funktionen wahrnehmen und auch bei unterschiedlichen gesundheitlichen Problematiken eingesetzt werden:

Diese wichtigen Schienentypen sind folgende:

  • Dekompressionsschiene: Diese Schiene ist eine Positionsschiene, die das Ziel hat, gezielt in das Zusammenspiel von Ober- und Unterkiefer einzugreifen. Dabei soll sie helfen, schmerzhafte Kiefergelenkstrukturen zu entlasten.
  • Entspannungsschiene: Diese Schiene kommt immer dann zum Einsatz, wenn ein ausgeprägtes Zähneknirschen vorliegt. Durch ein Tragen der Schiene verlernt der Patient diese meistens unbewussten und stressbedingten Automatismen. Die Schiene reguliert das Kausystem durch eine Entspannung des Unterkiefers.
  • Michigan-Schiene: Die Michigan-Schiene wird bei Okklusionsstörungen, wie einer Verlagerung des Kiefergelenkes oder einer Erkrankung der Kaumuskulatur eingesetzt. Sie bedeckt alle Kauflächen der Backenzähne und entkoppelt dabei den gestörten Bisskontakt.

Aufbissschiene Kosten: Wie hoch sind die Preise?

Die Kosten für eine Aufbissschiene hängen in erster Linie von der Art der Schiene ab. Ferner spielen auch das Zahnarzt Honorar und die Material- sowie Laborkosten eine Rolle. Eine hochwertige Schiene kann dabei bis zu 800 € kosten.

Aufbissschiene Kosten Krankenkasse

Die gesetzlichen Krankenkassen übernehmen die Kosten der Schienen im Rahmen der Regelversorgung durch einen Festzuschuss. Hierbei wird allerdings nur eine Mindestversorgung abgedeckt, die sich an der einfachsten Ausführung und dem billigsten Material orientiert.

Die Kosten für eine vorangehende Funktionsanalyse werden nicht übernommen, diese muss der Versicherte selbst tragen, genauso wie zusätzliche Kosten für eine hochwertige Ausführung der Schiene.

Aufbissschiene Kosten privat versichert

Privat versicherte Patienten bekommen die Kosten für diese Schienen oftmals ersetzt. Dies ist jedoch je nach Versicherung vom entsprechenden Leistungsumfang des jeweiligen Tarifes abhängig.

Zahnzusatzversicherung übernimmt Ihre Kosten

Gesetzlich Versicherte können sich über den Abschluss einer privaten Zahnzusatzversicherung gegen hohe private Kosten für hochwertige Schienen absichern. Die Zahnzusatzversicherung kann die finanzielle Lücke schließen, die zwischen der Mindestversorgung der gesetzlichen Kassen und einer hochwertigen Zahnversorgung entsteht.

Dabei kann man, je nach individuellen Bedürfnissen, Tarife auswählen, die den persönlichen Bedarf an zahnärztlichen Leistungen ideal abdecken. Versicherbar sind Zahnbehandlungen, Zahnersatz, Kieferorthopädie und Prophylaxe. Je nach Tarif übernimmt eine gute Zusatzversicherung den privaten Kostenanteil an hochwertigen Behandlungen entweder überwiegend oder vollständig. Für Erwachsene im mittleren Alter kostet eine gute Zahnzusatzversicherung ca. 30 €.

Fazit zu Aufbissschiene Kosten

Eine gute und hochwertige Aufbissschiene kann bei vielerlei Beschwerden hilfreich sein, die durch Funktionsstörungen des Kiefers, der Kaufunktion oder bei stressbedingten Zähneknirschen entstehen. Die gesetzlichen Krankenkassen übernehmen hierbei jedoch nur eine zahnmedizinische Mindestversorgung. Will man sich mit hochwertigen Schienen versorgen und dabei keine hohen privaten Kosten tragen, empfiehlt es sich, eine gute Zahnzusatzversicherung abzuschließen, die diese Leistungen erstattet.

FAQ – Aufbissschiene Kosten

Wie teuer ist eine Aufbissschiene im Durchschnitt?

Die Kosten für eine Aufbissschiene können variieren, abhängig von der Art der Schiene und dem Material. Hochwertige Schienen können bis zu 800 € kosten.

Übernehmen gesetzliche Krankenkassen die Kosten für eine Aufbissschiene?

Gesetzliche Krankenkassen bieten einen Festzuschuss, der sich allerdings auf eine Mindestversorgung mit dem einfachsten Material beschränkt. Zusätzliche Kosten müssen vom Patienten getragen werden.

Kann eine Zahnzusatzversicherung die Kosten abdecken?

Ja, eine gute Zahnzusatzversicherung kann die finanzielle Lücke schließen, die zwischen der Mindestversorgung der gesetzlichen Krankenkassen und einer hochwertigen Aufbissschiene besteht.

Wie verhält es sich mit den Kosten für Privatversicherte?

Privat versicherte Patienten haben oft bessere Chancen, dass die Kosten für eine Aufbissschiene erstattet werden. Dies hängt jedoch vom jeweiligen Tarif und Leistungsumfang der Versicherung ab.

Sind vorangehende diagnostische Maßnahmen im Preis inbegriffen?

Nein, die Kosten für eine vorangehende Funktionsanalyse werden in der Regel nicht von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen und müssen vom Patienten selbst getragen werden.

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