Zahnfleisch Zyste: Arten & Formen im Überblick

Autor: Dr. Anita Schwenk

Zahnfleischentzündungen kommen heutzutage vermehrt sowohl bei Kindern als auch Erwachsenen vor. In der Regel klingen diese nach einer kurzen Phase von selbst wieder ab. Schlimmer wird es, wenn durch eine abgestorbene Zahnwurzel Bakterien in den Kieferknochen eindringen können. Dann entsteht eine Zahnfleisch Zyste.

Im folgenden Ratgeber wird nicht nur darüber aufgeklärt, sondern auch wie man eine solche Zyste behandeln kann und welche Hausmittel eine Linderung bewirken.

Zahnfleisch Zyste – was ist das?

Diese Art von Zysten sind auch als Kieferzysten oder Mundzysten bekannt. Dabei entstehen diese, wenn sich Bakterien über eine abgestorbene Zahnwurzel Zutritt zum Kieferknochen bekommen. An diesen Stellen nisten diese sich dann ein und es kommt zur Anschwellung des Zahnfleischs und einer Entzündung. Daneben gibt es aber auch noch andere Ursachen, wie beispielsweise:

  • durch das Gorlin Syndrom
  • bei einer fehlerhaften Füllung
  • nach einer missglückten Zahnwurzelbehandlung

Beim Gorlin-Syndrom beziehungsweise Gorlin-Goltz-Syndrom handelt es sich um eine Erbkrankheit, bei der eine Vielzahl von Krebszellen (Basalzellkarzinome) gebildet werden. Dabei kommt es auch zu einer vermehrten Bildung von Kieferzysten.

Zyste am Zahnfleisch – Symptome

Zyste ist nicht gleich Zyste und so können die Symptome stark unterschiedlich ausfallen. Nicht entzündliche Zysten verursachen keine Schmerzen und können nur als rundliches Gebilde auf einem Röntgenbild entdeckt werden.

Erst wenn sich die Zyste auf die Nachbarzähne ausbreitet und auf die Zahnnerven drückt, entsteht ein Schmerzreiz. Entzündliche Zysten senden dagegen von Haus aus einen starken Schmerzreiz aus und fangen schon bei einer kleinen Berührung an zu bluten.

Darüber hinaus können Zysten auch den befallenen Zahn lockern und unter Umständen Fieber auslösen. Besonders große Zysten führen zur Verformung des Kieferknochens.

Ist eine Zyste am Zahnfleisch gefährlich?

Häufig entsteht Zysten, klingen darauf hin auch wieder ab. Gefährlich wird sie erst dann, wenn die Zyste auf Dauer anschwillt. Neben verschiedenen Krankheitserregern können große Zysten auch dafür sorgen, dass Zähne ausfallen oder sich der Kiefer verformt.

Nur in sehr seltenen Fällen ist eine Zyste bösartig und weist auf eine Krebserkrankung hin. Zur genauen Bestimmung und Abklärung ist daher ein Zahnarzt oder eine Zahnärztin notwendig.

Wie kann man eine Zahnfleischzyste behandeln?

Die Behandlung einer Zyste erfolgt in mehreren Teilschritten, wobei zuerst einmal bildgebende Verfahren wie beispielsweise ein Röntgenbild gemacht wird. Danach erfolgt der eigentliche Eingriff unter einer lokalen Betäubung, wobei bei Angstpatienten auch eine Vollnarkose möglich ist.

Nach der Bestimmung wird zuerst das Zahnfleisch und der Kieferknochen an der betroffenen Stelle geöffnet. Dabei wird das Sekret abgesaugt und die Zyste restlos entfernt. War die Zahnwurzel die Ursache, wird die Wurzelspitze entfernt und die Wurzel komplett gespült.

Ist die Zyste dagegen aufgrund von Wachstumsproblemen entstanden, wird der betroffene Zahn gezogen. Zum Abschluss kann es notwendig sein, eine Füllung im Kieferknochen einzubringen.

Zahnfleisch Zyste – Hausmittel

Es gibt diverse Hausmittel, die eingesetzt werden können, wenn eine Zyste entdeckt wird. Unter Umständen kann so sogar die komplette Zyste verschwinden. Üblich sind dabei die folgenden Hausmittel:

  • eine Knoblauchzehe auf die Stelle legen
  • mit Minze, Kamille oder Fenchel spülen
  • mit einer Salzlösung spülen

Eine Knoblauchzehe besitzt antibakterielle Eigenschaften. Wird eine gehackte Knoblauchzehe an die betroffene Stelle gelegt, kann der Erreger abgetötet werden. Ähnlich verhält sich auch mit Kräutern wie Minze oder Kamille, wobei diese auch gleich noch ein Frischegefühl im Mund ermöglichen.

Bewährt hat sich auch eine Salzlösung. Eine solche Lösung zieht den Erreger aus dem Zahnfleisch und sorgt für eine schnelle Linderung.

Fazit

Eine Zahnfleisch Zyste kann durch viele Ursachen entstehen. In vielen Fällen ist das kein Grund zur Panik, denn die Zysten sind gutartig. Es handelt sich dabei um eine Verkapselung von Bakterien, die stellenweise auch von selbst wieder verschwinden.

Handelt es sich um eine entzündete Zyste, so muss diese entfernt werden, denn im schlimmsten Fall können nicht nur Zähne ausfallen, sondern sich auch der Kieferknochen verschieben. Der operative Eingriff ist je nach Größe schnell erledigt und kann auch unter Vollnarkose erledigt werden.

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