Kunststofffüllung: Haltbarkeit, Eigenschaften & Kosten

Autor: Dr. Anita Schwenk

Füllungen aus Kunststoff werden heute in der Zahnmedizin sehr häufig eingesetzt, da sie eine gute Zahnoptik bieten und trotzdem nicht allzu teuer sind. In diesem Beitrag möchten wir Ihnen alles Wichtige zur Füllung aus Kunststoff zusammenstellen und dabei auf Eigenschaften und Kosten eingehen.

Das Wichtigste in Kürze

  • Füllungen aus Kunststoff werden auch Kompositfüllungen genannt. Sie sind plastische, zahnfarbene Füllungen, die als Masse geformt werden direkt bei der Versorgung des Zahnes.
  • Hochwertige Füllungen aus Kunststoff haben eine lange Haltbarkeit, die anderen Füllungstypen nicht nachsteht. Die Kosten für diese Art von Füllung sind günstiger als für hochwertige Metall- oder Keramikfüllungen, jedoch werden die Kosten hierfür von den gesetzlichen Krankenkassen auch nur im Frontzahnbereich übernommen.
  • Durch den Abschluss einer guten Zahnzusatzversicherung kann man sich gegen hohe private Zuzahlungen beim Einsatz von Füllungen aus Kunststoff schützen.

Was ist eine Kunststofffüllung?

Eine Kunststofffüllung, die man auch als Kompositfüllung bezeichnet, ist eine plastische Zahnfüllung. Dies bedeutet, dass sie als noch formbare Masse in den Zahn eingearbeitet wird und an den Zahn angepasst wird. Sie ist ein zahnfarbenes Material, das insbesondere zur Behandlung von Karies und anderen Zahndefekten eingesetzt wird.

In der Zusammensetzung besteht die Füllung zu einem Großteil aus einem Kieselsäuresalz oder sehr feinen Glasteilchen und zu ungefähr 20 Prozent aus einem Kunststoff.

Kunststofffüllung Haltbarkeit – wie lange hält sie?

Füllungen aus Kunststoff haben im Vergleich zu anderen Füllungen keine wirklichen Nachteile in Bezug auf die Haltbarkeit. Bei Einsatz eines hochwertigen Kunststoffs und einer ebenso hochwertigen Verarbeitung können diese Füllungen mindestens 10 bis 15 Jahre halten. Dabei kommen sowohl die einfachen Füllungen aus Amalgam als auch Inlays auf eine ähnliche Lebensdauer.

Einfluss auf die Haltbarkeit einer Füllung hat dabei immer die gesamte Qualität einer Therapie, das individuelle Kariesrisiko und auch das Niveau der eigenen Zahnhygiene. Allerdings können sich im Laufe der Jahre durch stark färbende Lebensmittel oder auch Nikotin an den Rändern der Füllungen aus Kunststoff Verfärbungen bilden.

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Keramik oder Kunststofffüllung – was macht mehr Sinn?

Keramikfüllungen bieten im Vergleich zur Füllung aus Kunststoff einige Vorteile. Dabei werden Keramikfüllungen im Allgemeinen sehr gut vertragen und sie erlauben auch eine bessere Mundhygiene, da die Keramikoberfläche der Füllung besonders glatt ist. Füllungen aus Kunststoff hingegen haben eine rauere Oberfläche, sodass sich hier Bakterien und Keime besser festsetzen können.
Auch isoliert eine Keramikfüllung einen Zahn besser gegen Hitze oder Kälte. Im Vergleich zum Kunststoff ist Keramik auch dem natürlichen Zahn am ähnlichsten, sie ist besonders lange haltbar und sie ist besonders abriebfest. Allerdings ist eine Keramikfüllung deutlich teurer als die Kunststoffvariante und es entstehen auch Laborkosten, da diese Füllungen vorab angefertigt werden.

Kunststofffüllung – Kosten

Generell sind die Kosten für eine Füllung aus Kunststoff abhängig von der Größe des Defektes, dem eingesetzten Material und auch vom Aufwand des Zahnarztes bei der Versorgung des Zahndefektes. Für eine hochwertige Kunststofffüllung können dabei Kosten in Höhe von ca. 100 bis 150 € entstehen, wovon gesetzlich Versicherte einen Großteil der Kosten privat tragen müssen.

Wer bezahlt die Kunststofffüllung?

Die gesetzlichen Krankenkassen übernehmen die Kosten für eine Füllung aus Kunststoff nur im Frontzahnbereich. Ferner übernehmen sie auch einen geringen Teil der Kosten im Backenzahnbereich als Zuschuss. Die gesetzlichen Krankenkassen bezahlen hier nur den Anteil für eine preiswerte Amalgamfüllung im Rahmen ihrer Regelversorgung, der bei ca. 30 bis 40 € liegt.

Alle darüber hinaus gehenden Kosten für eine Füllung aus Kunststoff muss der Patient also privat tragen. Eine volle Kostenübernahme durch die Krankenkasse findet bei Backenzähnen nur in besonderen Ausnahmefällen statt, wenn aus medizinischen Gründen Amalgam nicht eingesetzt werden kann oder wenn eine schwangere Patientin an einer Niereninsuffizienz leidet.

Zahnzusatzversicherung zur finanziellen Absicherung

Durch den Abschluss einer guten privaten Zahnzusatzversicherung kann man sich als Patient vor hohen privaten Kosten bei hochwertigen Füllungen aus Kunststoff schützen. Die private Zahnzusatzversicherung schließt die Versorgungslücke der gesetzlichen Krankenkasse und übernimmt dann die Kosten für eine hochwertige Versorgung auch im Bereich Zahnfüllungen.

Je nach Tarif und Leistungsumfang kann man hier als Erwachsener bereits eine gute Versicherung für einen monatlichen Beitrag von ca. 20 bis 30 € abschließen. Wichtig ist dabei jedoch immer, die Zusatzversicherung rechtzeitig abzuschließen, bevor Behandlungen für Zahnfüllungen bereits diagnostiziert oder empfohlen wurden.

Fazit

Füllungen aus Kunststoff sind heute eine gute Lösung bei der Behandlung von Zahndefekten, auch wenn sie nicht alle Vorteile einer Keramiklösung bieten können. Sie sind im Vergleich dazu ebenfalls sehr lange haltbar und bieten eine gute Zahnoptik. Preislich sind sie sehr viel günstiger als hochwertige Metall- oder Keramikfüllungen. Durch den Abschluss einer guten Zahnzusatzversicherung kann man sich ferner vor hohen privaten Kosten für diese zahnfarbenen Füllungen schützen.

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