Zahngesunde Ernährung: Bedeutung, Auswahl & Wirkungsweise

Autor: Dr. Anita Schwenk

Nicht nur unser Körper benötigt eine Reihe von Nährstoffen, Mineralien und Vitaminen, um gesund zu bleiben, unsere Zähne brauchen dies auch. In diesem Beitrag möchten wir Ihnen darstellen, warum eine zahngesunde Ernährung wichtig ist, welche Lebensmittel dafür geeignet sind und wie diese den Zähnen helfen können, gesund zu bleiben.

Das Wichtigste in Kürze

  • Gesunde Zähne und gesundes Zahnfleisch erhält man sich nicht nur durch eine regelmäßige und gründliche Mundhygiene, sondern auch durch eine entsprechende Ernährung, die die Zahngesundheit fördert.
  • Wichtig sind hierbei, insbesondere Mineralien wie Kalzium und Fluoride sowie auch die Vitamine A, C und D.
  • Zucker und zuckerhaltige Speisen und Lebensmittel sollte man genau wie auch saure und klebrige Speisen nur in Maßen genießen und entsprechend im Anschluss auch im Anschluss den Mund mit Mundspülung ausspülen oder die Zähne putzen.

Wie wichtig ist Ernährung für die Zahngesundheit?

Eine gute Ernährung für die Zähne hilft dabei, Karies zu vermeiden. Zuckerhaltige Lebensmittel liefern den schädlichen Bakterien im Mund die Energie, die sie brauchen, um zu überleben und sich zu vermehren.

Durch die Bakterien wird Zucker in Säure umgewandelt, welche dann die Zähne entmineralisiert und diese mit der Zeit immer poröser werden lässt. Hierdurch können aggressive Mikroorganismen in den Zahn eindringen und diesen dann zerstören.

Speichel neutralisiert Säuren

Finden die Säureangriffe nur gelegentlich statt, ist dies für den Zahnschmelz in der Regel kein Problem. Auch in unserem Speichel befinden sich nämlich Mineralien, die die Zähne wieder remineralisieren und härten können.

Für den Fall allerdings, dass der Zahnschmelz permanenten Säureangriffen ausgesetzt ist durch den andauernden Konsum von zuckerhaltigen Lebensmitteln, reichen die Mineralien im Speichel nicht mehr aus, um die Zähne ausreichend remineralisieren zu können.

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Welche Lebensmittel sind für Zähne gesund?

Für die gesamte Gesundheit ist eine vollwertige und auch variantenreiche Ernährung wichtig, so auch für unsere Zähne. Dabei bieten insbesondere frische und unverarbeitete Lebensmittel viele Mineralien und auch Vitamine, die die Zähne stärken können.

Hingegen sollte man bei verarbeiteten Lebensmitteln und auch Fertiggerichten immer auch prüfen, ob und wie viel Zucker sie enthalten. Ideale Helfer für die Zahngesundheit sind:

  • Rohkost
  • Vollkornprodukte
  • Grüner und schwarzer Tee
  • Käse
  • zuckerfreie Süßigkeiten
  • Wasser

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Zahngesunde Ernährung – welches Obst eignet sich?

Speziell härtere Obstsorten wie Birnen oder auch Äpfel liefern neben Vitaminen und Mineralien für die Zähne auch einen guten Massageeffekt für das Zahnfleisch und sie können die Speichelproduktion anregen. Auch das reichlich vorhanden Vitamin C in Zitrusfrüchten hilft dabei, das Zahnfleisch zu stärken.

Allerdings sind auch die in Früchten enthaltenen Säuren ein Problem für die Zähne, da diese Mineralstoffe aus den Zähnen lösen können und somit die Zähne angreifen können. Deshalb ist es vorteilhaft, den Verzehr saurer Früchte möglichst auf einmal am Tag zu beschränken. Auch ist es sinnvoll, saure Früchte mit Milchprodukten zu kombinieren, da diese Säuren neutralisieren können.

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Mineralien für eine zahngesunde Ernährung

Mineralien sind besonders wichtig für den Zahnschmelz. Hierbei bieten Kalzium und Fluoride die wichtigsten Kategorien für die Zahngesundheit. Kalzium wird fast zu 100 Prozent in unseren Zähnen und Knochen gebunden und sorgt für Stabilität. Es findet sich insbesondere in Milchprodukten, aber auch in Nüssen, grünem Gemüse oder Bohnen.

Fluoride schützen unsere Zähne vor Kariesbefall und neutralisieren schädliche Bakterien. Sie finden sich als Spurenelemente in Hülsenfrüchten, schwarzen Tee oder auch Fischprodukten.

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Vitamine für eine zahngesunde Ernährung

Auch Vitamine spielen eine große Rolle für die Zahngesundheit. Dabei kommt insbesondere den Vitaminen A, C und D eine wichtige Bedeutung zu:

  • Vitamin A: Dieses Vitamin ist besonders förderlich für die Mundschleimhaut und findet sich in gelben und orangefarbenen Gemüse- und Obstsorten, wie Paprika, Karotten oder Kürbissen. Es ist jedoch auch in Tomaten und Spinat enthalten.
  • Vitamin C: Vitamin C hilft dabei, das Immunsystem zu stärken und den Körper somit besser zu rüsten gegen schädliche Bakterien, die Karies und Parodontose verursachen. Ferner ist das Vitamin auch wichtig für das Zahnbein und hilft bei der Bildung von Kollagen im Zahnfleisch. Es findet sich vornehmlich in Zitrusfrüchten, Paprika, Spinat, Tomaten und auch Petersilie.
  • Vitamin D: Dieses Vitamin gilt als sogenanntes Sonnenvitamin, das durch UV-Strahlung im Körper gebildet wird. Es hilft dabei, wichtige Mineralien wie Phosphor oder Kalzium in den Zähnen zu speichern. Enthalten ist es Vollkornprodukten, Eiern, Milch und auch fettigem Fisch. Jedoch ist es auch wichtig, sich regelmäßig der Sonne auszusetzen.

Welche Lebensmittel sollten Sie vermeiden?

Um die Zahngesundheit zu erhalten und nicht zu gefährden, sollte man auf bestimmte Lebensmittel möglichst verzichten. Hierzu gehören insbesondere Zucker und sehr süße Lebensmittel, aber auch saure Lebensmittel im Übermaß oder klebrige Speisen, die sich an den Zähnen festsetzen.

  • Zucker und zuckerhaltige Speisen: Um den Kariesbakterien keine Nahrung zu liefern, sollte man auf zu viel Zucker und zuckerhaltige Speisen möglichst verzichten. Dabei sollte man auch auf nicht so einfach zu erkennende Zuckeranteile in Speisen achten, wie bei Fertiggerichten, Fruchtjoghurt oder auch Ketchup. Ferner enthalten auch herzhafte Knabberartikel, wie Salzstangen oder Kartoffelchips, oft einen hohen Zuckeranteil.
  • Saure Speisen und Lebensmittel: Neben Zitrusfrüchten enthalten auch Fruchtsäfte, Essig und Wein hohe Säureanteile, die bei regelmäßigem Verzehr die Zähne angreifen können. Deshalb sollte man auch diese Lebensmittel in Maßen genießen. Da sie den Zahnschmelz anlösen, sollte man mindestens 30 Minuten nach dem Verzehr die Zähne nicht putzen.
  • Klebrige Speisen und Lebensmittel: Viele Süßigkeiten, aber auch Trockenfrüchte und Bananen, Kuchen und Kekse können regelrecht an den Zähnen kleben und sollten nicht allzu lange im Mundraum verbleiben, um die Bildung schädlicher Bakterien zu vermeiden. Deshalb sollte man nach dem Verzehr immer den Mund gründlich ausspülen oder die Zähne putzen.

Fazit

Auch die Gesundheit unserer Zähne wird über unsere Ernährung maßgeblich mitbestimmt. Dabei ist es durchaus wichtig, darauf zu achten, nicht allzu viele süße Lebensmittel zu konsumieren, die die Bildung schädlicher Bakterien begünstigen.

Auch sollte man darauf achten, genügend Lebensmittel zu sich zu nehmen, die den Zähnen die wichtigen Mineralien und Vitamine liefern können, die sie brauchen. Eine zahnbewusste Ernährung bildet zusammen mit einer regelmäßigen gründlichen Mundhygiene die beste Grundlage für gesunde Zähne und Zahnfleisch.

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