Zungenschaber: Wichtiges Instrument oder heiße Luft?

Autor: Dr. Anita Schwenk

Beim Zahnarzt kommen viele unterschiedliche Instrumente zum Einsatz, damit dieser für alle Eventualitäten ausgerüstet ist. Ein Instrument, dass zunehmen auch in privaten Haushalten eingesetzt wird, ist der Zungenschaber. Dieser wird in ähnlicher Form bereits seit langer Zeit eingesetzt und ist ein bedeutendes Element für die eigene Mundhygiene.

Warum dieser gebraucht wird und wie wirksam er ist, wird in diesem Artikel erklärt. Darüber hinaus wird auch darauf eingegangen, ob diese Instrumente der Zunge schaden.

Was ist ein Zungenschaber?

Ein solcher Schaber wird auch Zungenreiniger oder Zungenbürste genannt. Dabei sollte dieser neben Zahnseide und Interdentalbürste einen wichtigen Platz innerhalb der täglichen Putzroutine darstellen. Die Schaber gibt es sowohl als Bürste, als auch als Schaber. Darüber hinaus besitzen diese auch folgende Eigenschaften:

  • mit Bürstenkopf (dann Zungenbürste genannt)
  • mit gerader Oberfläche (bekannt als Schaber)
  • beiden gemein ist die U-Form

Welches Modell genommen wird, liegt im Interesse des Nutzers. Grundsätzlich sei gesagt, dass beide Varianten für eine gute Mundhygiene geeignet sind.

Wie wirksam ist ein Zungenschaber?

Wenn mit einer Zahnbürste die Zunge regelmäßig abgebürstet wird, so verbleiben immer noch regelmäßig Bakterien auf der Oberfläche, da die Bürsten zu grob sind. An dieser Stelle setzt der Schaber an. Dieser wird am hinteren Teil der Zunge angesetzt und dann nach vorne gezogen.

Dadurch werden die Bakterien auf der Zunge beseitigt. Wie wirksam ein solcher Schaber allerdings ist, ist aktuell noch nicht ausreichend belegt. Trotz allem sollte ein passender Schaber eingesetzt werden, denn Anwender scheinen von der Wirksamkeit überzeugt zu sein.

Zungenschaber schadet Zunge – stimmt das?

Aufgrund der aktuell noch unklaren Lage gibt es auch einige Mythen rund um die preiswerten Schaber. So sollen die kleinen Schaber sogar der Zunge schaben, wobei dies bei richtiger Anwendung entkräftet werden kann.

Bei der richtigen Anwendung sollte folgendes beachtet werden:

  • der Schaber wird im hinteren Drittel der Zunge angesetzt
  • dann wird dieser sanft in Richtung Zungenspitze gezogen
  • der Druck darf nicht zu hoch sein

Darüber hinaus gibt es auch noch Varianten für Kinder, die kleiner sind und feinere Borsten besitzen.

Ayurvedischer Zungenschaber – was ist das?

In diesem Fall handelt es sich um den Ursprungsort, denn die kleinen Schaber stammen aus der traditionellen indischen Heilkunst. Diese Schaber bestehen im Vergleich zu einhundert Prozent aus Kupfer und besitzen dadurch eine antibakterielle Wirkung.

Wichtig ist es, den Schaber regelmäßig einzusetzen, wobei fünf bis sieben Mal über die Zunge gefahren werden sollte. Danach ist es wichtig, den Mund mit klarem Wasser gründlich auszuspülen. Mit der Zeit kann sich ein ayurvedischer Schaber verfärben.

Dies stellt allerdings keinen Mangel dar, sondern ist völlig natürlich. Zur Reinigung wird ein Esslöffel Salz mit 240 Milliliter Essig gemischt. Im Anschluss kommt noch etwas Mehl hinzu. Das Gemisch wird zu einem Teig geformt und auf den Schaber aufgetragen.

Nach fünfzehn Minuten wird das Gemisch abgetragen, der Schaber gespült und poliert. Das war es, danach ist der Schaber wieder wie neu. Unter Umständen kann auch noch eine Desinfektion sinnvoll sein.

Fazit

Die Wirkung eines Zungenschabers ist in der Fachwelt umstritten. Allerdings schwören Nutzer auf die kleinen Instrumente, dass sie zuverlässig Bakterien von der Zunge entfernen. Dies gilt besonders für Varianten aus Kupfer, denn das Metall besitzt von Haus eine antibakterielle Wirkung.

Bei der Anwendung ist es wichtig nicht zu viel Druck auszuüben, denn ansonsten kann die Zunge verletzt werden. Grundsätzlich sollte der Schaber regelmäßig nach dem Zähneputzen eingesetzt werden.

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