Aphthen: So bekämpfen Sie die schmerzhaften Blasen

Autor: Dr. Anita Schwenk

Eine Aphthe ist ein schmerzender Schleimhautdefekt, der in den meisten Fällen im Mundraum auftritt. In diesem Beitrag möchten wir Ihnen darstellen, wie diese Geschwüre entstehen können, welche Symptome damit einhergehen und wie man sie behandeln kann.

Das Wichtigste in Kürze

  • Eine Aphthe ist ein Geschwür an der Schleimhaut und tritt besonders häufig im Mundraum auf. Die Ursache für die Bildung kann nicht immer geklärt werden.
  • Die Geschwüre sind oft sehr schmerzhaft und bereiten den Betroffenen Probleme. Sie sind jedoch in der Regel harmlos und heilen nach einiger Zeit von alleine ab.
  • Behandelt werden können diese Geschwüre mit verschiedenen schmerzstillenden Gelen oder Salben, aber auch mit einigen Hausmitteln, die sowohl antibakteriell als auch lindern wirken.

Was sind Aphthen?

Als Aphthen bezeichnet man Mundgeschwüre, die durch eine Schädigung der Mundschleimhaut entstehen. Außer im Mundbereich können sie auch seltener im Bereich der Genitalien auftreten.

Sie zeigen sich durch eine meistens rundliche Form und haben einen leicht gelblichen bis grauen Belag und sie sind an den Rändern entzündet. Diese Geschwüre können oft sehr schmerzhaft sein, sie sind jedoch als Erkrankung eher harmlos und sie heilen nach ein paar Wochen in der Regel von selbst ab.

Aphthen – Ursache

Die Mundgeschwüre entstehen bei einer besonders starken Immunsystemreaktion, durch die Gewebe der Mundschleimhaut abstirbt. Hierbei entstehen löchrige Stellen in der Mundschleimhaut, an denen Nervenenden dann frei liegen. Aus diesem Grund sind die Geschwüre auch oftmals sehr schmerzhaft.

Die genauen Gründe für die heftige Immunreaktion sind hingegen weitgehend unklar. Jedoch wird vermutet, dass die Geschwüre im Rahmen von bestimmten Erkrankungen bilden. Ferner kann es sich auch um eine Autoimmunreaktion handeln, bei dem der Körper das eigene Gewebe bekämpft. Weitere Ursachen könnten sein:

  • eine Immunschwäche infolge Diabetes
  • chemische Allergiereaktionen
  • eine Verletzung der Mundschleimhaut
  • Vitaminmangel
  • eine allergische Reaktion auf Nahrungsmittel
  • genetische Veranlagung
  • Bakterien, Keime oder Viren

Aphthen – Symptome

Bevor sich eine Aphthe bildet, verspürt der Betroffene zumeist ein unangenehmes Kribbeln, Spannen oder Brennen an der entsprechenden Stelle. Nach einem Tag tritt dann eine Rötung auf und es bildet sich eine entzündete Schleimhautverletzung mit einem gelblichen oder leicht gräulichen Belag.

Dieser Belag bildet sich aus einem Eiweiß, das im Rahmen der Blutgewinnung entsteht. Ferner ist die Stelle von einem entzündlichen Rand umgeben. Eine Aphthe hat häufig die Größe einer Linse, sie kann jedoch auch kleiner sein. In sehr seltenen Fällen können sie auch eine Größe von bis zu 3 Zentimetern erreichen.

Wiederkehrende Aphthe

Neben einer vereinzelt auftretenden Aphthe gibt es auch wiederkehrende Geschwüre, die über viele Jahre immer wieder auftreten können. Oft entwickeln sich dann auch mehrere Geschwüre gleichzeitig. Die Abstände, in denen die Geschwüre auftreten, können dabei bei den Betroffenen sehr unterschiedlich und von mehrmals jährlich bis zu ganzen Jahren ohne irgendwelche Beschwerden reichen.

Aphthen – Therapie

Eine Aphthe wird von einem Arzt in erster Linie an ihrem typischen Aussehen erkannt, da es keine besonderen Labortests hierfür gibt. Für den Fall, dass eine Aphthe immer wiederkehrt oder auch eine besondere Größe erreicht, kann ein Arzt abklären, ob eventuell eine auslösende Erkrankung zugrunde liegt und dann eine entsprechende Behandlung einleiten.

Falls die Aphthe nicht auf eine Erkrankung zurückzuführen ist, kann sie in schweren Fällen mit verschiedenen Medikamenten behandelt werden, unter anderem mit einer Kortisonsalbe. In allen anderen Fällen verschwindet eine Aphthe normalerweise innerhalb von ein bis drei Wochen von alleine.

Hausmittel gegen Aphthen

Da eine Aphthe starke Schmerzen auslösen kann, kann man sich auch mit verschiedenen Hausmitteln behelfen, die die Schmerzen lindern können und den Verlauf der Heilung beschleunigen können. Neben schmerzlindernden Salben, Spülungen und Gelen aus der Apotheke können auch folgende Hausmittel hilfreich sein:

Pflanzliche Hausmittel

Spülungen mit Kamillentee oder auch Salbeitee wirken entzündungshemmend, genauso wie eine Einreibung der betroffenen Stellen mit einem Melissenextrakt oder Teebaumöl.

Auch Rhabarberwurzel und Myrrhe können zu einer Linderung beitragen. Diese haben eine leicht ätzende Wirkung, durch die das abgestorbene Gewebe schneller abgestoßen werden kann und somit der Heilungsprozess beschleunigt wird.

Umstellung der Ernährung

Bei einer akuten Aphthe sollte man möglichst auf alle Nahrungsmittel verzichten, die die betroffene Stelle zusätzlich reizen könnten. Scharfe Gewürze, Zitrusfrüchte oder auch Alkohol können die Schmerzen gegebenenfalls zusätzlich verstärken.

Gute Mundhygiene

Um zu vermeiden, dass sich im entzündeten Mundraum nicht noch zusätzlich Bakterien ausbreiten können, sollte man eine besonders gründliche Mundhygiene betreiben und zusätzlich eine antibakterielle Mundspülung verwenden.

Wasserstoffperoxid

Auch eine Mundspüllösung mit Wasserstoffperoxid hat eine antibakterielle Wirkung und hilft dabei, zusätzliche Bakterien im Mundraum zu bekämpfen.

Wo können Aphten entstehen?

Eine Aphthe kommt am häufigsten im Mundraum vor, jedoch kann sie auch an anderen Stellen im Körper auftreten, an denen sich Schleimhäute befinden.

Aphthe im Mund

Eine Aphthe im Mund kann an verschiedenen Stellen entstehen, sehr häufig ist sie auf den Lippeninnenseiten zu finden und etwas seltener am Zahnfleisch. Grundsätzlich können sie überall auf der Schleimhaut der Mundhöhle auftreten, auch auf der weichen Partie des Gaumens.

Aphthe Genitalbereich

Eher selten bildet sich eine Aphthe auch im Genitalbereich auf den Schleimhäuten. Dies kann sowohl bei Frauen als auch bei Männern auftreten.

Aphthe Zunge

Eine Aphthe auf der Zunge bildet sich zumeist am Zungenrand und kann sowohl beim Sprechen als auch beim Essen besonders unangenehm sein.

Aphthen vorbeugen – wie geht das?

Oftmals ist die genaue Ursache für die Bildung einer Aphthe nicht klärbar, weshalb auch eine Vorbeugung in vielen Fällen nicht möglich ist. Generell ist insbesondere ein gutes Immunsystem immer der beste Schutz vor entzündlichen Prozessen im Körper.

Dabei spielen viele Faktoren eine Rolle, wie Stressreduzierung, guter Schlaf oder eine gesunde Ernährung. Für den Fall, dass bestimmte Lebensmittel als Ursache ausfindig gemacht werden können, sollte man auf diese verzichten.

Minor und Major Aphthen – die Unterschiede

Bei einer Aphthe wird zwischen einem Minor-Geschwür und einem Major-Geschwür unterschieden. Dabei treten die Minor-Geschwüre am häufigsten auf und bestehen in eher oberflächlichen und relativ kleinen Schleimhautdefekten. Die Heilung erfolgt dabei ohne eine Bildung von Narben.

Bei Major-Geschwüren hingegen handelt es sich um tiefere Schleimhautverletzungen und die Geschwüre können hier auch bis zu 3 cm groß werden. In diesen Fällen fühlen sich die Betroffenen auch oft kränklich und es kann zu Schwellungen der Lymphknoten kommen. Die Zeit für die Ausheilung ist hier deutlich länger und kann mehrere Wochen betragen. Auch hinterlassen die Geschwüre dann häufig Narben.

Fazit

Eine Aphthe ist schmerzhaft und die Ursache für ihre Entstehung kann nicht immer abgeklärt werden. In den meisten Fällen heilen sie jedoch nach ein bis drei Wochen von selbst wieder ab. Sowohl verschiedene Hausmittel als auch schmerzstillende Gele oder Salben können bei der Linderung der Symptome helfen. In sehr schweren Fällen kann auch eine Kortisonsalbe verschrieben werden.

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