Karies oder Verfärbung: Das sind die Unterschiede

Autor: Dr. Anita Schwenk

Die Zahnpflege ist ein äußerst wichtiger Punkt und sollte bereits im Kindesalter beigebracht werden. Während Karies ein Problem darstellt, das dringend behandelt werden sollte, sieht dies bei einer Verfärbung völlig anders aus.

Worin die Unterschiede zwischen Karies oder Verfärbung bestehen und welche Behandlungsmethoden möglich sind, wird in diesem Beitrag erläutert.

Was ist Karies?

Im Gegensatz zur Verfärbung handelt es sich bei Karies um eine bakterielle Erkrankung der Zähne. Damit Karies überhaupt erst entstehen kann, sind drei Faktoren notwendig:

  • Mangelnde Mundhygiene
  • Zahnbelag (Plaque)
  • Übermäßiger Zuckerkonsum

Zahnhygiene ist wie eingangs erwähnt besonders wichtig, denn nur so können sich Lebensmittelreste nicht mit Speichel verbinden. Ist die Hygiene mangelhaft, so können sich die Nahrungsreste mit dem Speichel verbinden und Zahnbelag entsteht. Besonders gefährlich wird es, wenn zuckerhaltige Getränke und Lebensmittel zu sich genommen werden.

Dies liegt daran, dass Plaque und Nahrungsreste Bakterien ausbilden, die den Zucker in Säure umwandeln. Die Säure greift den Zahnschmelz an und kann unbehandelt zur kompletten Zerstörung des Zahns führen. Übrigens, die in früheren Jahrzehnten berüchtigte „Zahnfäule“ ist heutzutage kein großes Thema mehr, da Zahnpaste mit Fluorid eingesetzt wird.

Was ist eine Zahnverfärbung?

Eine Zahnverfärbung ist deutlich harmloser. Grundsätzlich sei gesagt, dass jeder Mensch seine eigene Zahnfarbe hat und es sich bei einer Verfärbung um eine Abweichung der Grundfarbe handelt. Die Farbe des Zahns wird durch das Zahnbein bestimmt, das auch Dentin genannt wird.

Zahnschmelz dagegen ist komplett farblos, beeinflusst allerdings die Formgebung des Zahns. Ist der Zahnschmelz gut ausgeprägt und das Dentin ist hell, so erscheinen auch die Zähne weißlich. Baut sich der Zahnschmelz mit der Zeit ab, so erscheinen auch die Zähne gelblich.

Unterschieden werden die äußerliche und innerliche Zahnverfärbung. Eine äußerliche Zahnverfärbung tritt auf, wenn stark färbende Substanzen wie Kaffee, Tee oder Rotwein getrunken wird. Rauchen führt ebenfalls zur äußerlichen Zahnverfärbung.

Eine innere Zahnverfärbung ist ein natürlicher Alterungsprozess, kann aber beispielsweise auch durch Karies entstehen. Zähne, die einer Wurzelbehandlung unterzogen werden, können sich ebenfalls gräulich verfärben.

Karies oder Verfärbung – woran erkennt man das?

Besonders im Anfangsstadium ist der Unterschied zwischen Karies und Verfärbung nicht leicht erkennbar. Erschwert wird die Bestimmung dadurch, dass Karies anfangs komplett schmerzfrei ist. Eine sichere Bestimmung ist daher nur beim Zahnarzt möglich. Dabei kann diese auf eine der folgenden Methoden setzen:

  • Klassische Untersuchung
  • Untersuchung per Laser
  • Fiberoptiktransillumination

Bei der klassischen Untersuchung werden die Zähne auf optische und tastbare Veränderungen hin untersucht. Werden weiße Flecken entdeckt, ist dies ein erstes Indiz. Bei einer tiefergehenden Erkrankung kann auch eine Röntgenaufnahme helfen.

Selten eingesetzt wird die Karieserkennung per Laser. Dabei dringen Laserstrahlen in den Zahn ein, um so Bakterien und deren Abbauprodukte sichtbar zu machen. Damit kann auch ein versteckter Defekt schnell erkannt werden.

Um Karies in den Zwischenräumen zu erkennen, kommt eine sogenannte Fiberoptiktransillumination auch FOTI genannt zum Einsatz. Die Zähne werden in diesem Verfahren mit Kaltlicht bestrahlt, um befallene Bereiche sichtbar zu machen.

Karies und Verfärbung entfernen – wie geht das?

Eine Zahnverfärbung kann mit einer angemessenen Mundhygiene behandelt werden. Es empfiehlt sich der Einsatz von Zahncreme in Verbindung mit einer Mundspülung und Zahnseide für die Zwischenräume. Passende Zahnreinigungskaugummis können ebenfalls helfen. Eine professionelle Zahnreinigung beseitigt Verfärbungen und löst zudem auch noch hartnäckige Ablagerungen.

Ein Kariesbefall ist hingegen aufwändiger zu entfernen. Während zu Beginn eine regelmäßige Reinigung mit fluoridhaltiger Zahnpasta ausreicht. Ist der Befall tiefgründiger, so wird der Karies ausgebohrt und das Loch mittels einer Füllung aus Kunststoff, Keramik oder Edelmetall verschlossen. Sind Zahnnerven angegriffen, so ist eine Wurzelbehandlung notwendig. In seltenen Fällen muss der komplette Zahn ersetzt werden.

Fazit

Karies oder Verfärbung sind auf den ersten Blick nicht erkennbar. Während eine Zahnverfärbung ein natürlicher Prozess ist, der mit einer regelmäßigen Mundhygiene und einer professionellen Zahnreinigung bekämpft werden kann, sieht dies bei Karies anders aus.

Bei Karies handelt es sich um Bakterien, die durch die Kombination aus Nahrungsresten und Speichel entstehen. Diese Bakterien wandeln Zucker in Säure um, die den Zahnschmelz angreift und diesen so empfindlich schwächt. Kariesbefall im Anfangsstadium kann mit fluoridhaltiger Zahnpasta überwunden werden, während bei einem massiven Befall ein Besuch beim Zahnarzt notwendig wird.

Dieser wird die Karies entweder ausbohren oder falls tiefgehender, eine Wurzelkanalbehandlung durchführen. Ist der Befall zu weit fortgeschritten, so muss der komplette Zahn ausgetauscht werden.

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