Mundfäule: Wie Sie die tückische Erkrankung bekämpfen

Autor: Dr. Anita Schwenk

Die mit Abstand am häufigste Erkrankung der Zähne ist Karies, die auch Zahnfäule (fälschlicherweise auch als Fäule im Mund) genannt wird. Zu unterscheiden ist diese von der aphthöse Stomatitis, die ebenfalls unter dem oben genannten Begriff bekannt ist. Allerdings handelt es sich bei dieser um eine Erkrankung mit Herpesviren des Typ 1 und Typ 2 und nicht um eine Erkrankung des Zahns.

Karies wird dagegen durch die Streptococcus mutans ausgelöst und befällt die Zähne. Im folgenden Ratgeber wird daher auf die aphthöse Stomatitis eingegangen.

Was ist Mundfäule?

Bei dieser Faulnisart handelt es sich um eine hoch ansteckende Entzündung, die durch Herpesviren des Typ 1 (Lippenherpes) oder Typ 2 (Genitalherpes) ausgelöst wird. Dabei entzündet sich die Mundschleimhaut und das Zahnfleisch und sorgt somit für starke Beeinträchtigungen.

Besonders betroffen sind die folgenden Personengruppen:

  • Babys und Kleinkinder
  • Jungendliche und Heranwachsende
  • Rentner und Pensionäre

Aufgrund ihrer hohen Ansteckungsgefahr, muss der Kontakt mit anderen Personen stark reduziert werden. Grundsätzlich sei noch gesagt, dass jeder Mensch Herpesviren in sich trägt, diese allerdings erst dann aktiv werden, wenn das Immunsystem geschwächt ist.

Ursachen für Mundfäule

Wie bereits erwähnt tragen alle Menschen Herpesviren in sich, die meistens auch völlig ungefährlich sind. Die Entzündung der Mundschleimhaut als auch des Zahnfleisches wird durch eine Erstinfektion mit dem Herpes-Virus ausgelöst. Bei Erwachsenen kann die Erkrankung bei einer schwachen Immunabwehr oder lange anhaltenden Stress wieder aufflackern.

Mundfäule – Symptome

Die ersten Symptome beziehungsweise Anzeichen sind viele kleine Aphten, die sich sowohl im Mundraum, als auch auf der Zunge und der Lippe ausbreiten. Nach kurzer Zeit brechen sie auf und sehen weiß-gelblich aus. Darüber hinaus entsteht auch ein fauliger Geruch, was somit auch den Namen erklärt.

Darüber hinaus rötet sich auch die Schleimhaut und blutet leicht. Die regionalen Lymphknoten sind ebenfalls geschwollen. Weitere Symptome sind Abgeschlagenheit, Erbrechen und Fieber. Auch kann sich der Speichelfluss deutlich erhöhen.

Wie kann man Mundfäule behandeln?

Zur Erstbehandlung können Schmerzmittel eingesetzt werden, welche die Symptome lindern. Bei Kleinkindern und Babys können auch Zahnungsgels aufgetragen werden, die eine betäubende Wirkung haben.

Bei Erwachsenen lohnt sich der Einsatz von Paracetamol oder Ibuprofen. Ebenso können Mundspülungen und Gele eingesetzt werden, die aber den Wirkstoff Lidocain oder Hyaloronsäure besitzen müssen. Nach etwa einer Woche sollten die Erreger sich komplett zurückgezogen haben.

Hausmittel gegen Mundfäule

Da die Fäule das Leben stark beeinträchtigt, so können Hausmittel als Sofortmaßnahme eingesetzt werden. Dabei zeigen vor allem die folgenden Maßnahmen eine schmerzlindernde Wirkung:

  • Spülung mittels Kamillentee
  • Salzlösung
  • Spülung per Ringelblumentee

Kamille und auch Ringelblume besitzen eine desinfizierende Wirkung, sodass sich die Mundflora der Schleimhaut neu bilden kann. Dabei unterdrücken diese auch einen eventuell vorhandenen Juckreiz. Die Salzlösung bekämpft dagegen direkt den Erreger, indem sie diesen aus der Wunde zieht.

Begleitet wird dies allerdings mit einem Brennen und Ziehen, wobei danach eine betäubende Wirkung einsetzt. Zur Unterstützung der Immunabwehr können weiche und kühlende Speisen wie Eiscreme, Joghurt oder weiche Nudeln zu sich genommen werden. Auf säurehaltige und scharfe Speisen und Getränke ist dagegen zu verzichten.

Nachdem die Krankheit vorüber ist, so sollte die alte Zahnbürste weggeworfen werden und auch das Besteck und Flaschen und Gläser sollten heiß gespült werden. Ebenso ist natürlich eine regelmäßige Mundhygiene Pflicht.

Fazit

Bei der Fäule handelt es sich um eine hochansteckende Krankheit, welche zumeist bei Kindern auftritt. Aktuell wird vermutet, dass rund achtzig Prozent der Kinder und Babys Antikörper gebildet haben. Das macht einen allerdings nicht komplett resistent gegen die Erkrankung und so können auch Erwachsene daran leiden.

Zumeist geschieht dies dann durch eine lange anhaltende Stresssituation oder einer mangelhaften Mundhygiene. Neben der Spülung mittels Salbei- oder Kamillentee kann auch eine Salzlösung helfen, den Erreger zu beseitigen.

Es sei allerdings gesagt, dass Herpes-Viren immer im Körper vorhanden sind und ausbrechen, wenn das Immunsystem beeinträchtigt ist.

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