Vollkeramikkronen: Was macht diese Kronenart besonders?

Autor: Dr. Anita Schwenk

Wenn Zähne brechen, dann ist das nicht nur unästhetisch, sondern auch gefährlich. Durch die scharfen Kanten kann es passieren, dass das Zahnfleisch oder die Zunge verletzt wird. Daher ist es deutlich sinniger, die gebrochenen Zähne mit einer Krone zu versehen.

Neben der optisch deutlich sichtbaren Metallkrone, gibt es auch noch die Vollkeramikkronen, welche einige Vorteile haben und eine gute Beständigkeit besitzen. Welche Vorteile es sonst noch gibt, lesen Sie in diesem Ratgeber.

Was sind Vollkeramikkronen?

Diese Kronen sind auch als Porzellankronen oder Zirkoniumkronen bekannt. Dabei bieten diese eine optimale Lösung bezüglich des optischen Erscheinungsbildes und Funktionalität, denn die Kronen sind von einem natürlichen Zahn nicht zu unterscheiden.

Grundsätzlich wird die Verblendkrone von der monolithischen Krone unterschieden. Bei der Vollkrone wird ein Gerüst aus Zirkon gefräst. Dabei handelt es sich um ein Silikat, welches sich vor allem durch die folgenden Eigenschaften auszeichnet:

  • gute Härte
  • für die Medizin ist es farblos und wird weiß eingefärbt
  • schnelle Anwendung

Dieses Grundgerüst wird im Anschluss von Hand angepasst und eingesetzt. Anders ist eine monolithische Krone (HT-Zirkonkrone). In diesem Fall wird die Krone, aus dem kompletten Block gefräst und beispielsweise auf Implantate gestülpt.

HT steht übrigens für „High Translucent“, was mit hoher Lichtdurchlässigkeit übersetzt werden kann.

Keramikkronen – wie gut ist die Qualität?

Diese Kronen bestechen im Vergleich zu anderen Kronen vor allem durch ihr natürliches Aussehen. Die Qualität muss sehr hoch sein, denn ansonsten sind die Kronen unbrauchbar. Bei einer guten Herstellung, hat selbst ein Fachmann Mühe, diese Kronenart von einem natürlichen Zahn zu unterscheiden.

Vollkeramikkronen – Kosten

Es muss beachtet werden, dass diese Kronen nicht gerade günstig sind. Dies liegt unter anderem an der individuellen Fertigung und der dadurch resultierenden höheren Arbeitszeit. Daneben ist Zirkon selbst teurer als Metall.

Für vollverblendete Krone muss mit mindestens 460 Euro pro Krone gerechnet werden. Beim Einsatz eines Implantats sind 490 Euro zu kalkulieren. HT-Zirkonkronen sind etwas teurer und liegen bei 500 Euro. Bei Implantaten erhöht sich der Preis auf 530 Euro.

Unter Umständen können die Kosten auch von einer Zahnzusatzversicherung übernommen werden. Allerdings gibt es einige Anforderungen, die dazu erfüllt sein müssen.

Wie werden Vollkeramikkronen eingesetzt?

Beim Einsatz muss zuerst einmal die genaue Ursache erkannt und behoben werden. Sollte Karies der Grund sein, so wird dieser entfernt und der Zahnhals gespült. Bei Unfällen sind scharfe Kanten zu schleifen.

Ist das erledigt, wird die Krone genau angepasst und geschliffen. Zum Abschluss wird die Krone mit Kunststoffkleber eingeklebt und wieder mit dem restlichen Zahnstumpf verbunden. Musste der komplette Zahn dagegen gezogen werden, so wird die Krone auf ein Implantat gestülpt.

Vollkeramikkronen – Vor- und Nachteile

Diese Kronen haben viele Vorteile, allerdings auch ein paar Nachteile, die wir im folgenden einmal erläutern möchten. Zu den Vorteilen zählen:

  • hohe Stabilität und lange Haltbarkeit
  • sehr gute Verträglichkeit
  • individuelle Anpassungen möglich

Nachteilig wären der hohe Preis, denn aufgrund der Fertigung von Hand, sind die Kronen sehr teuer. Darüber hinaus kann es auch zum sogenannten „Chipping“ kommen. Hierbei kann es zu Keramikabplatzungen kommen. Inwieweit eine Zahnzusatzversicherung die Kosten übernimmt, muss vorher abgeklärt werden.

Fazit

Die Keramikkronen haben im Vergleich zu den klassischen Metallkronen den Vorteil der Ästhetik. Diese Kronen sind sehen natürlichen Zähnen sehr ähnlich und nicht einmal medizinisches Fachpersonal kann auf den ersten Blick den Unterschied erkennen.

Unter Umständen kommt es allerdings zum „Chipping“. Dabei können kleine Keramikteile abplatzen, die aber nicht weiter gefährlich sind. Darüber hinaus sollten die Kosten nicht unterschätzt werden, denn diese Kronen sind mal eben doppelt so teuer.

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