Zahnschema: Funktion, Übersicht & Aufbau

Autor: Dr. Anita Schwenk

In der Zahnmedizin existiert europaweit ein einheitliches System zur Bezeichnung einzelner Zähne im Gebiss. In diesem Beitrag möchten wir Ihnen darstellen, wie dieses System funktioniert und welchen Zweck es erfüllt.

Das Wichtigste in Kürze

  • Das Schema der Zähne bezeichnet ein einheitliches Kennzeichnungssystem einzelner Zähne im Gebiss.
  • Jedem Zahn werden dabei zwei verschiedene Ziffern zugeordnet, die sowohl den Kieferquadranten angeben, in dem sich ein Zahn befindet als auch den konkreten Zahn selbst.
  • Das Schema ist wichtig für die Dokumentation eines Zahnstatus, für Befunde, für Heil- und Kostenpläne und für die Kommunikation zwischen Ärzten und Versicherungen.

Was ist ein Zahnschema?

Das Schema der Zähne ist ein Identifizierungsschema für jeden einzelnen Zahn im menschlichen Gebiss. Dabei werden für jeden Zahn im Gebiss zwei Ziffern vergeben. Die erste Ziffer bezeichnet zunächst den Kieferquadranten, in dem sich ein Zahn befindet und die zweite Ziffer bezeichnet dann den konkreten Zahn.

Das Schema ist europaweit einheitlich und folgt dem Schema der Fédération Dentaire International. Es existiert sowohl für das Milchzahngebiss als auch für das Gebiss von Erwachsenen.

Wofür ist das Zahnschema wichtig?

Die eindeutige Nummerierung der Zähne ist für Zahnärzte wichtig, damit sie eine eindeutige Dokumentation vom Zahnstatus und ihren Befunden festlegen können. Außerdem wird das Schema auch für die Erstellung von Heil- und Kostenplänen verwendet, für zahnmedizinische Studien und für die Kommunikation zwischen Ärzten und zwischen Ärzten und Versicherungen. Durch die einheitliche Regelung werden Verwechslungen vermieden.

Zahnschema Mensch – so funktioniert’s

Die zweistellige Zuordnung von Zahlen für jeden Zahn im Gebiss folgt einem Schema, das für jeden der 32 Zähne in einem Erwachsenengebiss und für jeden der 20 Milchzähne in einem Kindergebiss eine eindeutige Identifikation ermöglicht.

Dabei bezeichnet die erste Ziffer zunächst den Kieferquadranten, in dem sich ein Zahn befindet. Diese werden durch die Ziffern eins bis vier für das Erwachsenengebiss gekennzeichnet und durch die Ziffern fünf bis acht für das Milchzahngebiss:

  1. Rechter Oberkiefer (Milchzähne: 5)
  2. Linker Oberkiefer (Milchzähne: 6)
  3. Linker Unterkiefer (Milchzähne: 7)
  4. Rechter Unterkiefer (Milchzähne: 8)

Die zweite Ziffer bezeichnet dann den konkreten Zahn im angegebenen Kieferbereich. Hierbei wird sowohl beim Erwachsenengebiss als auch beim Milchzahngebiss eine chronologische Nummerierung eingehalten, die bei den mittleren Schneidezähnen beginnt und bei den Weisheitszähnen endet:

  1. Mittlere Schneidezähne
  2. Seitliche Schneidezähne
  3. Eckzähne
  4. Vordere kleine Backenzähne
  5. Hintere kleine Backenzähne
  6. Vordere Mahlzähne
  7. Hintere Mahlzähne
  8. Weisheitszähne

Zahnschema mit Flächenangabe – eine Übersicht

Zusätzlich zum Schema der Zähne verwenden Zahnärzte auch bestimmte Flächenangaben an einzelnen Zähnen, damit nach Behandlungen oder Befunden jeder Zahnarzt durch die Information genau erkennen kann, an welcher Position des Zahnes eine Behandlung oder ein Befund erfolgte. Hierbei werden aus dem lateinischen abgeleitete Begriffe verwendet, die wie folgt bezeichnet werden:

  • Bezeichnung der Kaufläche: okklusal
  • Bezeichnung der Vorderseite zur Mittellinie hin: mesial
  • Bezeichnung der Rückseite zur Mittellinie hin: distal

Bei den beiden verbleibenden Zahnflächen benutzt man vom lateinischen abgeleitete Begriffe, die sich in der Positionierung an Gaumen, Zunge, Lippen oder Wangen orientieren:

  • Lippenwärts: labial
  • Zungenwärts: lingual
  • Gaumenwärts: palatinal
  • Wangenwärts: bukkal

Amerikanisches Zahnschema – was ist anders?

Das amerikanische Schema der Zähne folgt dem Universal Numbering System. In diesem System werden die Zähne durchnummeriert von 1 bis 32, wobei das Schema beim oberen rechten Weisheitszahn beginnt. Dabei entfällt dann auch eine Bezeichnung der Kieferquadranten.

Diese Nummerierung wird für das Erwachsenengebiss verwendet. Beim Milchzahngebiss hingegen werden die Buchstaben A bis T eingesetzt, um die einzelnen Zähne eindeutig zu bezeichnen.

Fazit

Das Schema der Zähne ist europaweit einheitlich gestaltet und ermöglicht es sowohl Zahnärzten als auch anderen Ärzten, Befunde und Behandlungen im Heil- und Kostenplan eindeutig zu identifizieren. Es wird auch grundsätzlich in zahnärztlichen Studien verwendet und dient einer eindeutigen Kommunikation zwischen Ärzten und Ärzten und Versicherungen.

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