Wurde ein Zahn gezogen, können häufig im Anschluss an die Behandlung Kopfschmerzen auftreten. In diesem Beitrag möchten wir Ihnen darstellen, wodurch dies verursacht sein kann, wie sich die Kopfschmerzen zeigen und wie man sie behandeln kann.
Nach einer Zahnextraktion können Komplikationen oder auch Beschwerden auftreten, unter anderem auch Kopfschmerzen. Nicht selten entstehen nach dem Zahn ziehen an der Wundstelle Entzündungen, die schmerzhaft sein können und eben bis in den Kopf ausstrahlen können. Typischerweise entstehen Kopfschmerzen dann einseitig auf der Seite des gezogenen Zahnes.
Lesen Sie auch: Zahnfleischentzündung
Nach dem Zahn ziehen entsteht eine Wunde im Kiefer, die verheilen muss. Entzündet sich die Wunde, kann der Schmerz ausstrahlen und eine Art Migräne verursachen. Dies liegt nach Expertenmeinung an dem sogenannten Trigeminusnerv, der einen großen Teil des Gesichts mit Empfindungen ausstattet.
Dieser Nerv versorgt sowohl die Lippen als auch Zahnfleisch und Zähne und spielt auch grundsätzlich eine wichtige Rolle bei der Entwicklung einer Migräne. Wird dieser Nerv durch eine Entzündung oder Wunde im Kiefer gereizt, kann er dort eine einseitige Migräne auslösen.
In seltenen Fällen kann es auch bei einer verheilten Wunde nach dem Zahn ziehen noch zu Kopfschmerzen kommen, die anhaltend und wiederkehrend sein können, in Ausnahmefällen sogar über Monate und Jahre. Typisch ist auch hier der einseitige Kopfschmerz auf der Seite des gezogenen Zahnes.
Es wird vermutet, dass in diesen Fällen die Schmerzen im Kopf durch den fehlenden Zahn entstehen und das Gehirn dabei Informationen von einem Platz erhält, den es nicht mehr gibt. Diese Signale entstehen aus dem Umstand, dass nach einer Zahnextraktion eine Änderung der Verschaltung im Gehirn stattfindet. Die empfundenen Kopfschmerzen ähneln dabei einer Art Phantomschmerz, wie er auch nach einer Amputation entstehen kann.
Lesen Sie auch: Zahnschmerzen am Wochenende
Werden Kopfschmerzen durch Probleme im Kieferbereich nach einer Zahnextraktion ausgelöst, so sind diese in den meisten Fällen einseitig auf der Seite des gezogenen Zahnes. Typisch dabei sind pochende, dröhnende und ziehende Kopfschmerzen, die in besonders starken Fällen auch von Übelkeit mit Erbrechen oder einer besonderen Empfindlichkeit gegenüber Licht- und Schallreizen begleitet sein können. Von Behandlungen wie einer professionellen Zahnreinigung, entstehen Kopfschmerzen in der Regel nicht.
Lesen Sie auch: Weisheitszähne Kopfschmerzen
Für den Fall, dass die Kopfschmerzen durch eine Entzündung der Extraktionswunde ausgelöst wurden, nach dem Zahn ziehen, muss die Wunde vom Zahnarzt erneute behandelt werden, um den Entzündungsherd zu entfernen. Hierbei kommt eine Behandlung mit Antibiotika infrage und in schweren Fällen auch eine erneute Öffnung und Reinigung der Extraktionswunde.
Für den Fall, dass keine Entzündung im Extraktionsbereich vorliegt, kann eine Versorgung mit Schmerzmittel angezeigt sein, die auch bei anderen Migränepatienten eingesetzt werden. Neben gängigen Schmerzmitteln wie Ibuprofen oder Paracetamol sind dies in erster Linie Triptane, die speziell für die Behandlung einer Migräne entwickelt wurden.
Triptane können Gefäße im Gehirn verengen und dadurch die Freigabe von Entzündung-auslösenden Botenstoffen hemmen. Sie helfen sowohl gegen Schmerzen als auch gegen Übelkeit und Überempfindlichkeiten.
Lesen Sie auch: Novalgin bei Zahnschmerzen
Für den Fall, dass nach dem Zahn ziehen eine Entzündung an der Extraktionsstelle entsteht, kann man mit einigen Hausmitteln hierbei zunächst schmerzlindernde, beruhigende und desinfizierende Effekte erzielen. Mundspülungen mit Kamillentee oder Aufgüssen von Salbei, so wie auch das Einreiben der betroffenen Stelle mit Teebaumöl oder Nelkenöl haben sich als hilfreich zur Linderung von Beschwerden erwiesen.
Hat der Kopfschmerz seinen Ursprung nicht in einer Entzündung, kann man sich ebenfalls behelfen, um den Schmerz zu lindern. Wirkungsvoll können Stirnkompressen sein, die mit verdünnten Apfelessig getränkt wurden oder einfach eine kalte Kompresse. Lindernd wirken auch Stirnmassagen mit Pfefferminzöl oder Lavendelöl oder das Kauen von Gewürznelken.
Kopfschmerzen nach einer Zahnextraktion sind nicht selten und können sehr schmerzhaft sein. Wichtig ist es, abzuklären, ob die Kopfschmerzen durch eine Entzündung an der Extraktionsstelle ausgelöst werden oder eben nicht. Bei anhaltenden Kopfschmerzen nach dem Zahn ziehen sollte man deshalb unbedingt den Zahnarzt aufsuchen.
Je nach Ursache kann dann die betroffene Wunde erneut behandelt werden oder aber eine entsprechende Schmerztherapie eingeleitet werden. Einige Hausmittel können bei der Behandlung hilfreich sein und sowohl die Wundheilung unterstützen als auch direkt gegen die Kopfschmerzen wirken.
Kopfschmerzen nach dem Ziehen eines Zahns können durch eine Entzündung an der Extraktionsstelle oder Reizung des Trigeminusnervs verursacht werden.
Die meisten Kopfschmerzen nach einer Zahnextraktion sind vorübergehend, können jedoch in seltenen Fällen anhaltend sein, ähnlich den Phantomschmerzen nach einer Amputation.
Hausmittel wie Mundspülungen mit Kamillentee, kalte Kompressen oder Stirnmassagen mit Pfefferminzöl können Linderung bieten.
Ja, bei anhaltenden Kopfschmerzen nach dem Ziehen eines Zahns sollten Sie unbedingt Ihren Zahnarzt konsultieren.
Neben gängigen Schmerzmitteln wie Ibuprofen oder Paracetamol können speziell entwickelte Migränemedikamente wie Triptane hilfreich sein.
Ähnliche Beiträge
Zahnzusatzversicherung Rechnung einreichen: So geht’s
Zahnzusatzversicherung ohne Gesundheitsfragen: Macht das Sinn?
Faule Zähne: Ursachen, Symptome & Behandlung
