Schnullergebiss: Ursache & Behandlung

Autor: Dr. Anita Schwenk

Ein Schnullergebiss entsteht durch zu langes und intensives Saugen an einem Schnuller schon bei Kleinkindern. In diesem Beitrag möchten wir Ihnen darstellen, wie es zu diesen Fehlstellungen der Zähne kommt, wie man sie vermeiden kann und wie man sie behandelt.

Das Wichtigste in Kürze

  • Schnullerzähne können immer dann entstehen, wenn ein Kleinkind zu lange und zu intensiv an einem Schnuller saugt. Dabei entsteht oftmals ein offener Biss, bei dem die vorderen Zähne zu weit nach außen stehen. Dies führt in der Folge dann zu Bissproblemen beim Kind.
  • Um die Zahnfehlstellungen zu vermeiden, sollte dem Kind das Saugen am Schnuller bis zum zweiten Lebensjahr abgewöhnt werden. Eventuell bereits entstandene Zahnschäden bilden sich dann in den meisten Fällen von alleine wieder zurück.
  • Ist ein dauerhafter Schaden bereits entstanden, der sich auch nicht mehr von allein zurückbildet, so kann man bei Kindern in fortgeschrittenem Alter diese Fehlstellung dann mit einer Zahnspange behandeln.

Was ist ein Schnullergebiss?

Von sogenannten Schnullerzähnen oder –gebiss spricht man dann, wenn die Zähne eines Kleinkindes entweder falsch ausgerichtet oder schief wachsen. Dabei passen sich die Zähne und auch das Zahnfleisch durch lange Einwirkung des Schnullers diesem an. Oftmals ragen dann die vorderen Zähne weit nach vorne und bereiten dem Kind Bissprobleme.

Wie entsteht ein Schnullergebiss?

Die Fehlstellung bei Schnullerzähnen entsteht immer durch zu langes oder auch falsches Tragen eines Schnullers. Dabei haben die Zunge und die Form des Saugteils eines Schnullers einen maßgeblichen Einfluss auf die Entwicklung des Gaumens und infolge dann auch die Entwicklung des Kiefers und dessen Größe. Die vorderen Zähne werden durch das intensive Saugen am Schnuller dabei nach vorne gepresst, in den meisten Fällen.

Wann sollte man den Schnuller abgewöhnen?

Um diese Fehlstellungen der Zähne zu vermeiden, ist es wichtig, einen Schnuller nur in einem begrenzten Zeitraum zu verwenden. Deshalb sollte man nach der Geburt des Kindes mindestens einen Monat warten, bis man dem Säugling einen Schnuller gibt. Dadurch kann man sicherstellen, dass sich das Kind bereits an das Stillen oder aber auch an eine Flaschenernährung gewöhnt hat.

Auch sollte man dem Kind den Schnuller bis spätestens zum zweiten Lebensjahr wieder abgewöhnt haben. Für den Fall, dass bis dahin schon Schäden an den Zähnen entstanden sind, sollten sich diese innerhalb von sechs Monaten von selbst wieder korrigieren. Die Zahnfehlstellungen durch den Schnuller betreffen in erster Linie Kinder, die über das zweite Lebensjahr hinaus immer noch an den Schnuller gewöhnt sind.

Welcher Schnuller ist am besten für den Kiefer?

Der optimale Schnuller ist immer an Größe und das Alter des Kindes angepasst. Hierbei spielen die Monatsangaben bei den Schnullergrößen eine wichtige Rolle. Auch sollte man darauf achten, dass beim Saugen am Schnuller das Kind die Lippen möglichst gut schließt. Außerdem sollte man Tragezeit des Schnullers immer begrenzen.

Schnullergebiss loswerden – wie geht das?

Sind Zahnfehlstellungen durch das Saugen am Schnuller erst einmal entstanden, ist die Entwöhnung vom Schnuller zunächst einmal oberste Priorität. Im weiteren Verlauf kann man, wenn das Kind dann größer ist, in der Regel den offenen Biss mit einer Zahnspange behandeln. Im Einzelfall muss dies mit dem Zahnarzt abgeklärt werden, ab wann eine derartige Behandlung sinnvoll ist. Die Korrektur mittels Zahnspange kann, je nach Ausprägung der Fehlstellung, dann zwischen sechs Monaten und zwei dauern.

Fazit

Das langfristige Saugen am Schnuller kann bereits bei kleinen Kindern zu Fehlstellungen der Zähne führen, die wiederum zu Bissproblemen führen. Deshalb sollte man kleinen Kindern bis zum zweiten Lebensjahr das Saugen am Schnuller wieder abgewöhnen. Ist eine Fehlstellung bereits entstanden, die sich auch nicht mehr von allein zurückbildet, kann man diese zu einem späteren Zeitpunkt zumeist mit einer Zahnspange behandeln.

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