Zungenbändchen: Komplikationen, Behandlung & Kosten

Autor: Dr. Anita Schwenk

Das Zungenband verbindet die gesunde Zunge mit dem Mundboden. Ist es zu kurz geraten, kann dies eine Reihe von Problemen auslösen. In diesem Beitrag möchten wir Ihnen darstellen, welche Komplikationen ein zu kurzes Zungenband hervorrufen kann und wie man dies behandeln kann.

Das Wichtigste zum Zungenbändchen

  • Das Zungenband verbindet die Zunge mit dem Mundboden. Ist es zu kurz geraten, kann dies Probleme beim Stillen und bei der Nahrungsaufnahme mit sich bringen. Unbehandelt kann es auch zu Kopfschmerzen, Verspannungen und zu Fehlstellungen von Kiefer und Zähnen führen.
  • Das Zungenband kann einfach durch einen kleinen chirurgischen Eingriff getrennt werden. Hierfür kann eine Behandlung mit Schere, Skalpell oder auch Laser durchgeführt werden.
  • Bevorzugt man eine Laserbehandlung, so muss man als gesetzlich Versicherter die Kosten hierfür selbst tragen.

Was ist ein Zungenbändchen?

Das Bändchen unter der Zunge ist im physischen Sinne eine dünne Haut, die die Zunge mit dem Mundboden verbindet. Für den Fall, dass dieses entweder zu kurz ist oder aber auch zu weit vorne an der Zunge sitzt, ist diese nicht so beweglich, wie sie sein sollte. Insbesondere bei Babys kann diese Fehlbildung zu Problemen beim Stillen führen.

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Verkürztes Zungenbändchen – was jetzt?

Ist das Zungenband zu kurz ausgefallen, führt dies nach der Schwangerschaft fast immer zu Stillproblemen bei Säuglingen. Auch kann es zu Sprachproblemen führen. Wird es nicht behandelt, so kann es auch im Erwachsenenalter noch zu Kopf- oder Nackenschmerzen führen und Kiefer- oder Zahnfehlstellungen verursachen. Oft kann ein zu kurzes Zungenbändchen bei einer professionellen Zahnreinigung entdeckt werden.

Kann man ein Zungenbändchen durchtrennen?

Das zu kurze Zungenband kann in einem einfachen Eingriff durchtrennt werden, der nur wenige Sekunden andauert. Hierbei kann entweder nur das vordere Zungenband durchtrennt werden oder aber auch das Band bis in den hinteren Bereich der Zunge gelöst werden. Im zweiten Fall wird der Eingriff unter Einsatz einer örtlichen Betäubung durchgeführt.

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Zungenbändchen entzündet – was tun?

Ist das Zungenband zwar nicht zu kurz geraten, hat sich aber entzündet, kann dies auch zu schmerzhaften Beschwerden bei der Bewegung der Zunge führen. Um die Entzündung einzudämmen und den Heilungsprozess zu beschleunigen, können einige Hausmittel sehr hilfreich sein.

Insbesondere das Spülen des Mundes mit erkaltetem Kamillen- oder Salbeitee beruhigt die Haut. Hierzu kann man auch ein Wattepad mit Tee tränken und es unter die Zunge legen und einige Minuten einwirken lassen. Auch antibakterielle Mundspülungen können hilfreich sein.

Zungenbändchen durchtrennen – Kosten

Eine Trennung des Zungenbandes mit einer Schere oder einem Skalpell wird in der Regel von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen, wenn eine medizinische Indikation vorliegt. Bevorzugt man hingegen eine Trennung mit einem Laser, so müssen gesetzlich Versicherte für diese Kosten selbst aufkommen. Die Kosten liegen hierfür zwischen 200 und 400 €.

Fazit zum Zungenbändchen

Ein zu kurzes Zungenband bereitet oftmals schon Säuglingen und Kleinkindern beim Stillen und bei der Nahrungsaufnahme. Im Erwachsenenalter kann das zu kurze Zungenband auch Verspannungen und Kopfschmerzen auslösen und zu Kiefer- oder Zahnfehlstellungen führen, da die Zunge nicht richtig bewegt wird.

Die Durchtrennung des Zungenbandes ist ein kleiner operativer Eingriff, der sowohl per Schere, Skalpell als auch Laser durchgeführt werden kann. Die Kosten für eine Laserbehandlung müssen gesetzlich Versicherte selbst tragen.

FAQs zu Zungenbändchen

Was ist ein Zungenbändchen?

Das Zungenbändchen ist eine dünne Hautverbindung zwischen der Unterseite der Zunge und dem Mundboden. Wenn es zu kurz ist oder zu weit vorne an der Zunge sitzt, kann es die Beweglichkeit der Zunge einschränken und Probleme verursachen, insbesondere bei Babys beim Stillen.

Was passiert bei einem verkürzten Zungenbändchen?

Ein zu kurzes Zungenbändchen kann Stillprobleme bei Säuglingen, Sprachprobleme, Kopf- oder Nackenschmerzen und Kiefer- oder Zahnfehlstellungen verursachen. Es kann bei einer professionellen Zahnreinigung entdeckt werden.

Kann man ein Zungenbändchen durchtrennen?

Ja, ein zu kurzes Zungenband kann in einem einfachen, kurzen Eingriff durchtrennt werden. Es kann entweder nur das vordere Zungenband durchtrennt werden oder das Band bis in den hinteren Bereich der Zunge gelöst werden, wobei in diesem Fall eine örtliche Betäubung erforderlich ist.

Was tun bei einer Entzündung des Zungenbändchens?

Bei einer Entzündung des Zungenbändchens können Hausmittel wie das Spülen des Mundes mit erkaltetem Kamillen- oder Salbeitee oder die Verwendung antibakterieller Mundspülungen hilfreich sein. Ein Wattepad mit Tee kann auch unter die Zunge gelegt und einige Minuten einwirken gelassen werden.

Wer übernimmt die Kosten für das Durchtrennen des Zungenbändchens?

Die gesetzlichen Krankenkassen übernehmen in der Regel die Kosten für das Durchtrennen des Zungenbandes mit einer Schere oder einem Skalpell, wenn eine medizinische Indikation vorliegt. Die Kosten für eine Laserbehandlung, die zwischen 200 und 400 € liegen, müssen gesetzlich Versicherte jedoch selbst tragen.

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