Zahnzusatzversicherung Kieferorthopädie: Macht das Sinn?

Autor: Dr. Anita Schwenk

Die Kieferorthopädie behandelt Fehlstellungen beim Kiefer und den Zähnen. Dies können z. B. schiefe Zähne sein oder aber auch ein Überbiss oder Unterbiss. Generell sind kieferorthopädische Behandlungen zumeist teuer und hochwertige Behandlungen werden von den gesetzlichen Krankenkassen nur bei Kindern mit geringen Festzuschüssen im Rahmen einer Regelleistung bezuschusst. Deshalb kann eine private Zahnzusatzversicherung Kieferorthopädie in solchen Fällen vor hohen privaten Kosten schützen. In diesem Beitrag wollen wir darstellen, wann eine spezielle Zusatzversicherung für Kieferorthopädie sinnvoll ist und was es beim Abschluss zu berücksichtigen gibt.

Das Wichtigste in Kürze

  • Kieferorthopädische Behandlungen sind teuer und die gesetzliche Krankenkasse übernimmt die Behandlung fast nur bei Kindern, wenn diese medizinisch notwendig ist.
  • Hochwertige Zahnspangen für Kinder und Erwachsene können viele tausend Euro kosten, die dann privat getragen werden müssen. Eine gute Zahnzusatzversicherung Kieferorthopädie kann hier einen Großteil der Kosten übernehmen oder auch vollständig zahlen.
  • Zahnzusatzversicherungen müssen immer rechtzeitig abgeschlossen werden, da bei einer bereits erfolgen Diagnose oder Behandlungsempfehlung auch eine Zusatzversicherung im Regelfall nicht mehr leistet.

Welche Leistungen werden in der Kieferorthopädie erbracht?

Die Kieferorthopädie umfasst alle Leistungen rund um die Diagnose, Behandlung und Prävention von Kiefer- und Zahnfehlstellungen, die sowohl medizinisch als auch rein ästhetisch (Tipp: Ästhetische Zahnmedizin) begründet sein können. Dabei kann es sich sowohl um kieferorthopädische Probleme bei Kindern als auch Erwachsenen handeln. Im Einzelnen umfasst der Rahmen der kieferorthopädischen Behandlung z.B. folgende Thematiken:

  • Funktionskieferorthopädie (FKO): Dies befasst sich mit Korrektur von Kieferanomalien (z.B. Überbiss, Unterbiss, Kreuzbiss), die anhand von kieferorthopädischen Geräten korrigiert werden.
  • Funktionskieferorthopädie (FKO): Dies befasst sich mit Korrektur von Kieferanomalien (z.B. Überbiss, Unterbiss, Kreuzbiss), die anhand von
    kieferorthopädischen Geräten korrigiert werden.
  • Orthodontie: Hierunter alle Formen von Zahnkorrekturen aufgrund von Fehlstellungen, die mit Zahnspangen korrigiert werden. Diese können sowohl
    festsitzend als auch lose sein.
  • Chirurgische Kieferorthopädie: Bei der chirurgischen Kieferorthopädie werden Kiefer- und Zahnanomalien durch operative Eingriffe korrigiert.

Lesen Sie auch: Zahnzusatzversicherung Kieferorthopädie Erwachsene

Kieferorthopädische Behandlungen bei Kindern

Bei Kindern kann es wichtig sein, bei besonderen Kiefer- oder Zahnfehlstellungen frühzeitig eine kieferorthopädische Behandlung zu beginnen, um spätere Probleme zu vermeiden. Insbesondere Kieferfehlstellungen können zu weitreichenden Sprachproblemen oder Problemen mit der Kau-Funktion führen und sind nicht selten auch ein ästhetisches Problem.

Zahnfehlstellungen können bei Kindern bereits im Milchzahngebiss notwendig sei, wenn sich starke Anomalien abzeichnen. Am häufigsten ist jedoch eine Zahnkorrektur im frühen Wechselgebiss, die meist zwischen dem 9. und 12. Lebensjahr anfällt.

Kieferorthopädische Behandlungen bei Erwachsenen

Auch bei Erwachsenen können kieferorthopädische Behandlungen notwendig oder sinnvoll sein. Neben der Korrektur schiefer Zähne können auch im Erwachsenenalter noch Kieferanomalien und Fehlbisse korrigiert werden und in manchen Fällen ist auch eine kieferorthopädische Behandlung nach Unfällen angezeigt.

Im Erwachsenenalter sind diese Korrekturen oftmals jedoch von chirurgischen Eingriffen begleitet, da das Gebiss sich bereits gefestigt hat.

Ab welchem Alter ist die Kieferorthopädie relevant?

Kieferorthopädische Behandlungen können in jedem Alter relevant werden. Jedoch können sie bereits im frühen Kindesalter wichtig sein, wenn z.B. im Milchzahngebiss oder frühen Wechselgebiss besondere Anomalien festgestellt werden.

Hierbei kann es ich z.B. um weit vorstehende Frontzähne handeln, einen offenen Biss der Frontzähne, einen Kreuzbiss oder aber auch bei früh ausgefallenen Milchzähnen, bei denen dann die bleibenden Zähne an falschen Stellen durchbrechen.

Wann ist eine kieferorthopädische Behandlung notwendig?

Eine kieferorthopädische Behandlung ist immer dann angezeigt, wenn Fehlstellungen entweder in der zukünftigen Entwicklung von Kindern gesundheitliche Probleme erwarten lassen oder bei Erwachsenen auch, wenn diese bereits bestehen. Neben den medizinischen Gründen spielen jedoch auch ästhetische Gründe heute vielfach eine Rolle, da ein regelmäßiges Gebiss heutzutage von den meisten Menschen gewünscht wird.

Was leistet eine Zahnzusatzversicherung Kieferorthopädie für Kinder?

Bei Kindern übernehmen gesetzliche Krankenassen Zahnregulierungen durch eine Zahnspange zwar im Rahmen der Regelleistungen, jedoch nur, wenn diese medizinisch notwendig sind. Ferner muss auch die Behandlung vor dem 18. Lebensjahr begonnen und sie muss auch erfolgreich abgeschlossen werden.

Eine gute Zahnzusatzversicherung ist deshalb auch für Kinder eine sinnvolle Investition, wenn man eine hochwertige Behandlung wünscht und auch Zahnregulierungen aus ästhetischen Gründen abgedeckt werden sollen.

Lesen Sie auch: Zahnzusatzversicherung Kosten

Versicherbare Leistungen bei Kinder

Für den Fall, dass sich bereits abzeichnet, dass bei einem Kind in der Zukunft eine Zahnspange notwendig sein wird, macht eine frühzeitige Zahnzusatzversicherung für Kieferorthopädie immer Sinn, denn die Behandlung ist mit hohen Kosten verbunden. Gerade hochwertige Zahnspangen, wie z.B. unsichtbare Brackets oder Aligner (z.B. Invisalign) werden von den Krankenkassen nicht bezuschusst und müssen privat getragen werden.

Auch können durch die private Zusatzversicherung alle ästhetischen Maßnahmen mit abgedeckt werden, die von den gesetzlichen Krankenkassen gar nicht bezahlt werden. Eine gute Zahnzusatzversicherung für die Kieferorthopädie sollte bei Kindern 80 bis 100% der Kosten abdecken.

Was leistet eine Zahnzusatzversicherung Kieferorthopädie für Erwachsene?

Auch im Erwachsenenalter kann eine Zahnzusatzversicherung für die Kieferorthopädie noch sehr sinnvoll sein. Einige Zahnzusatzversicherungen übernehmen auch bei Erwachsenen die Kosten für eine kieferorthopädische Behandlungen. Jedoch muss eine derartige Zusatzversicherung rechtzeitig abgeschlossen werden, solange noch keine Diagnose eines Zahnarztes oder eine Behandlungsempfehlung vorliegt.

In vielen Tarifen der Anbieter sind jedoch die Leistungen für kieferorthopädische Behandlungen in den Kosten begrenzt oder Leistungen werden nur im Rahmen von Unfällen erbracht. Deshalb ist eine genaue Prüfung ausgewählter Tarife wichtig.

Ist eine spezielle Zahnzusatzversicherung Kieferorthopädie sinnvoll?

Heutzutage benötigen ca. 50% aller Kinder eine Zahnspange und weitere Kinder wünschen sich eine Zahnregulierung, obwohl keine medizinische Notwendigkeit vorliegt. Aus diesem Grund ist eine gute Zahnzusatzversicherung Kieferorthopädie immer eine sinnvolle Entscheidung, um den eigenen Kindern eine optimale Versorgung zukommen lassen zu können, die nicht mit hohen privaten Kosten verbunden ist. Aus diesem Grund sollte man bereits frühzeitig eine Zusatzversicherung abschließen, solange noch keine Behandlungsempfehlungen ausgesprochen wurden.

Was kostet eine Zahnzusatzversicherung Kieferorthopädie?

Die Kosten für eine gute Zahnzusatzversicherung Kieferorthopädie sind einerseits von den Leistungen des Anbieters abhängig als auch vom Alter des Versicherten. Grundsätzlich kann man sagen, dass man für Kinder eine derartige Zusatzversicherung bereits 15-20 Euro im Monat erhält, die dann auch noch eine Reihe weiterer Leistungen beinhaltet.

Bei Erwachsenen hingegen gibt es nur eine Auswahl von Anbietern, die kieferorthopädische anbieten. Je nach Alter kann dann eine gute Zahnzusatzversicherung mit kieferorthopädischen Leistungen bis zu 80 Euro pro Monat kosten.

Fazit

Eine gute Zahnzusatzversicherung Kieferorthopädie ist auf jeden Fall für Kinder eine sehr gute Absicherung gegen hohe private Kosten, da die gesetzlichen Krankenkassen nur Regelleistungen bei medizinischen Indikationen erbringen. Wichtig ist hierbei, die Kinder früh zu versichern, bevor Zahn- oder Kieferfehlstellungen bereits diagnostiziert wurden. Hochwertige Zahnspangen für Kinder können heute viele tausend Euro kosten, die man privat nicht tragen möchte. Auch für Erwachsene kann eine Zahnzusatzversicherung für die Kieferorthopädie noch sinnvoll sein, wenn z.B. aus der Familie heraus bekannt ist, dass sich Zähne im Alter verschieben und deshalb eine spätere Behandlung noch anstehen könnte.

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