Zahnfisteln behandeln: Ablauf, Ursachen & Hausmittel

Autor: Dr. Anita Schwenk

Fisteln im menschlichen Körper sind nichts Ungewöhnliches und allen ist gemein, dass sie denselben Aufbau haben. Wenn Fisteln im Mund auftreten, so ist die Rede von Zahnfisteln. Diese können das alltägliche Leben erschweren und daher ist es wichtig eine Zahnfistel zu behandeln.

Fistel Fakten auf einen Blick:

  • Ungewöhnliche Verbindung / schmaler Gang zwischen zwei Körperhöhlen, Organen oder der Haut
  • Infektion, Entzündung, Verletzung, Operation, chronische Erkrankung als Ursache
  • Verschiedene Arten: Analfisteln, Urogenitalen Fisteln, enteralen Fisteln, Fisteln im Mundbereich
  • Verursachen Eiter oder Blut, Schmerzen, Schwellungen, Rötungen, Hautirritationen und Infektionen
  • Behandlung durch Chirurgen, Gastroenterologen, Urologen, Gynäkologen & Fachärzten
  • Hausmittel ua. Mundspülungen mit Salzwasser, Nelkenöl, Gute Mundhygiene

 

Was ist eine Zahnfistel?

Eine Zahnfistel wird auch Dentalfistel genannt und geht immer von den Zähnen aus. Dabei handelt es sich um ein röhrenartiges Gewebe. Dieses sitzt zwischen den Schleimhäuten im Mundraum und ist ein Hohlraum, der mit Eiter gefüllt ist.

Die Fistel selbst entsteht dadurch, wenn sich Karies in der Zahnwurzel anlagern und eine Entzündung auslösen konnte. Die Entzündung baut jetzt einen wachsenden Druck auf und entleert sich irgendwann, sodass die Fistel entsteht.

Eine Zahnfistel kann dabei am Zahnfleisch, an den Lippen, am Mundboden oder am Gaumen entstehen.

Ursachen für eine Zahnfistel

Zahnfisteln sind ein Übergangszustand einer schlechten Zahnpflege. Daneben gibt es allerdings auch noch andere Faktoren, wie beispielsweise:

Darüber hinaus sind Menschen mit einem schwachen Immunsystem, alkoholabhängige Menschen und Diabetiker besonders von Dentalfisteln betroffen. Zu Beginn ist es schwierig einen Befall zu erkennen, denn die Fisteln senden nur einen schwachen Schmerzimpuls aus, der leicht ignoriert werden kann.

Mit der Zeit wird der Schmerz stärker und das Zahnfleisch schwillt an der Stelle an. Auch die Zähne sind empfindlicher. Im Anschluss daran entwickelt sich eine Eiterblase, die sich bei genügend Druck in den Mundraum entleert. In der Folge lässt der Schmerz nach, bis sich die Blase erneut mit Eiter füllt.

Zahnfistel behandeln – so geht’s

Aufgrund dieser ausgeprägten Symptome warten viele Patienten lange, bis sie einen Arzt aufsuchen. Dieser wird die betroffene Stelle professionell behandeln, wobei sich daran eine Antibiotika-Behandlung anschließt.

Der Zahnarzt wird die betroffene Stelle betäuben und die Fistel öffnen sowie entleeren. Dabei wird der Eiter abgesaugt, sodass sich dieser nicht in den Mundraum entleeren kann. Um die Wundheilung zu beschleunigen, schließt sich eine Antibiotika-Behandlung an. Der Zahnarzt wird dabei auch Ursachenforschung betreiben, damit die Fistel nicht wieder entsteht.

So kann eine Zahnwurzelbehandlung notwendig werden. Unbehandelt kann eine Zahnfistel zu einer Entzündung des Kieferknochens führen und sogar zu Zahnverlust führen. Nach der Entfernung der Fistel ist eine Nachsorgeuntersuchung anzuraten.

Zur Vorbeugung ist es wichtig, regelmäßig die Zähne zu putzen und dabei die Zahnzwischenräume mit Zahnseide und Interdentalbürsten zu behandeln. Auch sollte Stress vermieden werden und natürlich ist die professionelle Zahnreinigung Pflicht. Eine ausgewogene Ernährung trägt ebenso zur Zahngesundheit bei.

Hausmittel gegen Zahnfistel

Selbstverständlich gibt es auch einige Hausmittel, die eingesetzt werden können, um die Schmerzen einer Zahnfistel zu reduzieren. Es empfiehlt sich allerdings nicht, die Fistel selbst aufstechen zu wollen, denn dadurch können sich noch mehr Bakterien an der Stelle ansammeln.

Bewährt haben sich die folgenden Hausmittel:

  • lauwarmer Kamillentee
  • ätherische Öle des Knoblauchs
  • desinfizierende Mundspülungen

Kamillentee wirkt antibakteriell und beruhigt den Bereich um die Entzündung. Dabei wirkt der Tee auch leicht desinfizierend. Ein altes Heilmittel ist Knoblauch, denn die ätherischen Öle wirken antibakteriell und helfen so, dass die Entzündung schneller abheilt. Dabei wird eine frische Zehe gehackt und für ein paar Minuten auf die betroffene Stelle gelegt.

Mundspülungen haben sich ebenfalls zur Heilung bewährt, wobei vor allem eine Salzlösung antibakteriell ist, da sie den Erreger herauszieht. Dazu wird mit dem Salz eine halbe Minute lang gespült und dann ausgespuckt.

Fazit

Um eine Zahnfistel zu behandeln, können Hausmittel wie Knoblauch oder eine Salzlösung helfen. Diese Mittel ersetzen allerdings nicht den Besuch beim Zahnarzt, denn eine Zahnfistel oder auch Dentalfistel ist ein Begleitsymptom einer schwerwiegenden Erkrankung. Um die Ursache herauszufinden, kann der Zahnarzt diverse Verfahren anwenden. In solchen Fällen ist eine Zahnzustatzversicherung, welche entsprechende Kosten abdeckt, sinnvoll.

Die Fistel selbst wird professionell aufgestochen und im Anschluss mit Antibiotika behandelt. Danach wird die Ursache beispielsweise mittels einer Wurzelbehandlung behoben.

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