Fluorose Flecken: Ursachen, Behandlung & Kosten

Autor: Dr. Anita Schwenk

Zahnverfärbungen durch eine Fluorose können sehr hartnäckig sein und befallen insbesondere die sichtbaren Zähne. In diesem Beitrag möchten wir Ihnen darstellen, wie diese Flecken entstehen, wie man sie behandeln kann und wer die Kosten hierfür übernimmt.

Das Wichtigste in Kürze

  • Eine Zahnfluorose entsteht durch übermäßige Zufuhr von Fluor und zeigt sich in weißen, gelben, orangen oder auch braunen Flecken auf den Zähnen
  • Sie zeigt sich zumeist an den sichtbaren Zähnen und ist deshalb auch immer ein kosmetisches Problem. Bei einer schweren Fluorose mit starken Verfärbungen kann eine aufwändige und auch kostenintensive Behandlung bei einem Zahnarzt notwendig sein.
  • Die gesetzlichen Krankenkassen übernehmen die Kosten für eine Zahnaufhellung nicht. Deshalb kann es für gesetzlich Versicherte sinnvoll sein, eine private Zahnzusatzversicherung abzuschließen, die diese Kosten dann tragen kann.

Was ist Fluorose?

Eine Fluorose entsteht durch eine übermäßige Zufuhr von Fluorid bei kleineren Kindern, meistens im Alter bis zu 3 Jahren. Hierbei sind vorwiegend die sichtbaren Zähne betroffen, also die mittleren oberen Schneidezähne.

Eine Fluorose zeigt sich in einer Verfärbung der Zähne, die von weißen Verfärbungen bis zu gelben, orangen oder auch braunen Flecken reichen kann. Die Ursache liegt in erster Linie in Einflüssen aus der Umwelt, wie stark fluorhaltiges Wasser, Fluoridtabletten, fluorhaltiges Salz oder auch Mineralwasser.

Wie entstehen Fluorose Flecken?

Ein Übermaß an Fluoriden verändert die Oberfläche des Zahnschmelzes, während dieser sich ausbildet. Es entstehen chemische Veränderungen, die die Reifung des Zahnschmelzes stören und auch die Schmelzsättigung negativ beeinflussen. Dadurch wird der Zahnschmelz poröser und es entstehen die vielfarbigen Verfärbungen.

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Muss man Fluorose Flecken entfernen?

Aus zahnmedizinischer Sicht besteht bei Verfärbungen der Zähne durch eine Fluorose keine Notwendigkeit, die Flecken wieder zu entfernen. Allerdings sind die Zähne dann eben auch besonders anfällig für Karies und in diesem Fall muss dann unbedingt gehandelt werden. In diesen Fällen kann eine Remineralisierung der Zähne oder auch eine Kariesinfiltration durchgeführt werden.

Fluorose Flecken entfernen bei Kindern – notwendig?

Eine Fluorose bei Kindern muss aus zahnmedizinischer Sicht nicht unbedingt behandelt werden. Da jedoch die Verfärbungen deutlich sichtbar sind, ist eine Behandlung auch aus psychologischer Sicht oft angezeigt. Kinder schämen sich für die verfärbten Zähne und werden nicht selten gemobbt. Sie trauen sich oft nicht mehr zu lächeln oder halten sich die Hand vor den Mund beim Sprechen.

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Fluorose Flecken entfernen– wie geht das?

Die Flecken auf den Zähnen, die durch eine Fluorose entstehen, kann man in kombinierten Verfahren von Zahnaufhellung und Kariesinfiltration entfernen. Die Zahnaufhellung ist in der Lage, gelbe, orange oder auch braune Flecken auf den Zähnen zu entfernen oder zumindest aufzuhellen.

Weiße Flecken hingegen können auch mit einer Zahnaufhellung behandelt werden, wobei hierbei dann aufgehellt werden und die Kontraste zu den weißen Flecken gemildert werden. Eine Zahnaufhellung darf jedoch erst bei Jugendlichen ab 18 Jahren durchgeführt werden.

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Fluorose Flecken – Hausmittel

Die Kosmetikindustrie bietet heute eine Reihe von Produkten an, mit denen man eine Zahnaufhellung auch zu Hause durchführen kann. Diese reichen von speziellen Zahnpasten bis zu richtigen Home Bleachings. Jedoch sind diese Produkte zumeist nicht besonders wirksam. Es existieren jedoch einige Hausmittel, die durchaus positive Effekte bei Zahnverfärbungen bieten können:

  • Ölziehen: Das Ölziehen mit Pflanzenölen verbessert nicht nur die Mundhygiene,  sondern kann auch die Zähne aufhellen. Dabei wird empfohlen, morgens zunächst die Zunge mit einem Zungenschaber zu reinigen und danach etwas Kokos- oder Olivenöl für ca. 10 Minuten im Mund durch die Zähne zu ziehen. Erst im Anschluss sollte man die Zähne putzen.
  • Kokosöl: Kokosöl hat generell eine aufhellende Wirkung auf die Zähne. Deshalb ist es zum Ölziehen besonders gut geeignet, jedoch kann man es auch zum Zähneputzen verwenden. Es hat sowohl eine antibakterielle als auch antiseptische Wirkung, wodurch es auch Zahnfleischentzündungen und Karies vorbeugen kann. Es ersetzt zwar keine Zahnpasta, kann aber nach dem Zähneputzen zusätzlich zum Nachputzen verwendet werden.
  • Salbei: Auch frischer Salbei ist zum Zähne aufhellen geeignet. Durch das Kauen von frischem Salbei werden durch die rauen Blattoberflächen die Zähne gründlich gereinigt. Auch kann man mit den Blättern die Außen- und Innenseiten der Zähne abreiben.
  • Indisches Basilikum: Auch das indische Basilikum hat eine aufhellende Wirkung auf die Zähne und es hilft auch bei Zahnfleischerkrankungen. Hierfür sollte man einige Blätter des Krauts täglich für einige Minuten kauen. Bei einer Fluorose können auch getrocknete Blätter einen guten Effekt erzielen.

Fluorose Flecken entfernen Zahnarzt – wer bezahlt das?

Im Rahmen ihrer Regelleistungen übernehmen die gesetzlichen Krankenkassen nur medizinisch notwendige Behandlungen und bezahlen auch nur eine einfache Versorgung. Dies gilt auch für eine Fluorosebehandlung. Zahnaufhellungen, die rein kosmetischer Natur sind, werden nicht von den gesetzlichen Kassen bezahlt. In diesen Fällen muss der gesetzlich Versicherte die Kosten dann privat tragen. Eine professionelle Zahnaufhellung beim Zahnarzt kann durchaus einige hundert Euro kosten.

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Zahnzusatzversicherung für die Entfernung von Fluorose Flecken

Will man hohe private Kosten für Zahnbehandlungen und Zahnaufhellungen vermeiden, kann es für einen gesetzlich Versicherten sinnvoll sein, eine private Zahnzusatzversicherung abzuschließen.

Eine private Zahnzusatzversicherung ergänzt die Leistungen der gesetzlichen Krankenkassen und kann in bestimmten Tarifen auch die Kosten für Zahnaufhellungen ganz oder weitgehend übernehmen. Eine gute Zusatzversicherung mit entsprechenden Leistungen kann man als Erwachsener ab ca. 20 € monatlichen Beitrag abschließen.

Fazit zu Fluorose Flecken

Zahnverfärbungen durch eine Fluorose sind hartnäckig und ihre Entfernung kann ein aufwändiger Prozess sein. Obwohl auch einige Hausmittel hier hilfreich sein können, muss eine schwere Verfärbung doch von einem Zahnarzt durch Zahnaufhellung oder Kariesinfiltration behandelt werden.

Für gesetzlich Versicherte kann es sinnvoll sein, hierfür eine private Zahnzusatzversicherung abzuschließen, um hohe private Kosten zu vermeiden.

FAQ – Fluorose Flecken

Was ist Fluorose?

Fluorose ist eine Verfärbung der Zähne, die durch eine übermäßige Zufuhr von Fluorid in der Kindheit (bis 3 Jahre) entsteht. Die Verfärbungen können weiß, gelb, orange oder braun sein. Sie sind meist an den sichtbaren Zähnen zu sehen und stellen somit häufig ein kosmetisches Problem dar.

Wie entsteht Fluorose?

Übermäßige Zufuhr von Fluorid führt zu Veränderungen an der Oberfläche des Zahnschmelzes. Diese chemischen Veränderungen können den Zahnschmelz porös machen und zu den charakteristischen Verfärbungen führen.

Muss Fluorose behandelt werden?

Medizinisch ist eine Behandlung oft nicht notwendig, obwohl die Zähne anfälliger für Karies sein können. Bei Kindern kann aus psychologischen Gründen jedoch eine Behandlung empfehlenswert sein, um Mobbing und Schamgefühle zu vermeiden.

Wie kann man Fluorose behandeln?

Die Flecken können durch eine Kombination aus Zahnaufhellung und Kariesinfiltration entfernt werden. Zahnaufhellung ist jedoch erst ab 18 Jahren erlaubt.

Wer bezahlt die Behandlung?

Die gesetzlichen Krankenkassen übernehmen die Kosten für eine Zahnaufhellung nicht. Eine private Zahnzusatzversicherung könnte jedoch die Kosten übernehmen.

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