Kariesinfiltration: Schmerzfreie Kariesbehandlung ohne Bohrer

Autor: Dr. Anita Schwenk

Seit einigen Jahren existiert eine sehr schonende, erfolgreiche und schmerzfreie Kariesbehandlung, bei der kein Bohrer und auch keine Betäubung benötigt wird. In diesem Beitrag möchten wir Ihnen darstellen, wie eine Kariesinfiltration funktioniert, wann sie angewendet werden kann und was sie kostet.

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Kariesinfiltration ist eine patentierte Behandlungsmethode zur Entfernung von Karies, bei der kein Bohrer benötigt wird. Sie ist absolut schmerzfrei und kann bei Karies im Anfangsstadium zum Einsatz kommen.
  • Obwohl die Wirksamkeit der Behandlung durch diese Methode erwiesen ist, übernehmen weder die gesetzlichen noch die privaten Krankenkassen die Kosten für eine solche Behandlung.
  • Durch eine spezielle Zahnzusatzversicherung, die auch die Kosten für eine Infiltrationsbehandlung trägt, kann man die oft hohen privaten Kosten für diese schonende Behandlung vermeiden.

Was steckt hinter einer mikroinvasiven Kariesinfiltration?

Bei dieser Kariesbehandlung ohne Bohrer werden mit einer besonderen Säure die kariösen Stellen des Zahnschmelzes behandelt und die befallen Stellen öffnet. Im Anschluss wird ein feiner Kunststoff auf die behandelte Stele aufgetragen, der dann tief in den Zahn eindringt und dort aushärtet.

Durch diese Methode wird, im Gegensatz zum Bohren, keine gesunde Substanz des Zahnes beschädigt oder abgetragen und die Karies kann trotzdem gestoppt werden. Ferner ist die Behandlung absolut schmerzfrei, benötigt keine lokale Betäubung und sie ist sehr schonend für die Zähne.

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Was bedeutet Icon Methode?

Das Verfahren zu dieser mikroinvasiven Kariesbehandlung im frühen Stadium und wurde von dem Hamburger Unternehmen DMG entwickelt. Das patentierte Verfahren wird seit 2009 unter dem Markennamen Icon® in der Zahnmedizin angewendet. In der Zahnmedizin spricht man hierbei auch von einem “Infiltration Concept” oder der Icon® Methode.

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Wann kann eine Kariesinfiltration genutzt werden?

Die Behandlungsmethode kann nur angewendet werden, wenn sich die Karies noch in einem Anfangsstadium befindet. Man spricht hierbei auch von einer Initialkaries. In diesem Fall ist die Substanz des Zahnes noch nicht beschädigt und es ist noch kein typisches Loch im Zahnschmelz entstanden. Diese Methode der Infiltration ist eine Zwischenlösung zwischen einer Kariesprävention durch Flouridierung und der klassischen Zahnfüllung als Zahnersatz.

Voraussetzungen zur Anwendung der Methode

Die Kariesbehandlung ohne Bohrer kann nur dann angewendet werden, wenn bestimmte Voraussetzungen erfüllt sind. Dabei muss die Karies im Anfangsstadium durch den Zahnschmelz umgeben sein und sie darf noch nicht bis zum Dentin vorgedrungen sein. Auch dürfen die Defekte nicht weiter als in das äußere Drittel vom Zahnbein eingedrungen sein. Dies lässt sich anhand einer Röntgenaufnahme feststellen.

Für den Fall, dass die Karies bereits weiter fortgeschritten ist, kann nur noch mit einer klassischen Füllung die Karies beseitigt werden. Dies gilt insbesondere für eine Wurzelkaries, eine Zahnhalskaries oder jede andere Karies, die bereits tiefer in das Dentin eingedrungen ist. Die Infiltrationsmethode kann nur in den Zahnschmelz eindringen, nicht jedoch in das Dentin.

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Wie läuft eine Kariesinfiltration ab?

Die Behandlung mit der Infiltrationsmethode läuft in verschiedenen Schritten ab und kann in einem Zahnarzttermin abgeschlossen werden.

  • Vorbereitung der Behandlung: In einem ersten Schritt muss ein Zahnarzt mit einer Röntgenaufnahme feststellen, wie weit die Karies bereits fortgeschritten ist und ob eine Behandlung mit der Infiltrationsmethode möglich ist.
  • Infiltration: Nach der Reinigung des zu behandelnden Zahnes wird dieser im Mundraum isoliert und dann die betroffene Stelle mit einem Ätzgel versorgt, das die kariöse Stelle öffnet. Im Anschluss wird der Zahn nochmals gereinigt und getrocknet. Dann trägt der Zahnarzt das Infiltrat in Form eines sehr dünnflüssigen Kunststoffs auf, das in die nun poröse Fläche des Zahnschmelzes eindringt. Zum Abschluss wird der Kunststoff dann mit Licht ausgehärtet.
  • Abschluss der Behandlung: Nach ca. 25 Minuten ist die Behandlung abgeschlossen und die Karies zunächst einmal gestoppt. Sie kann dann den Zahn nicht weiter angreifen. Optisch unterscheidet sich der behandelte Zahn nicht von den umliegenden gesunden Zähnen.

Kosten für die Infiltrationsbehandlung

Generell hängen die Kosten für eine Infiltrationsbehandlung individuell unterschiedlich aus und hängen stark von der Größe der zu behandelnden Stelle ab. Auch kann es bei der Abrechnung durch verschiedene Zahnärzte durch den Bewertungsspielraum zu unterschiedlich hohen Kosten kommen.

Ferner spielt es auch eine Rolle, ob eine freie Zahnoberfläche oder eben ein Zahnzwischenraum (Tipp: Zahnzwischenräume reinigen) behandelt werden sollen. Dabei kann man im Allgemeinen sagen, dass eine Behandlung der Zahnoberfläche zwischen 80 und 100 € kostet und die Behandlung eines Zahnzwischenraumes ca. 120 €. Für den Fall, dass mehrere Zähne mit einer Infiltration behandelt werden sollen, können hierbei schnell hohe Kosten entstehen.

Icon Kariesinfiltration Abrechnung – was zahlt die Kasse?

Obwohl sich die Infiltrationsmethode als sehr effektiv erwiesen hat, übernehmen weder die gesetzlichen noch die privaten Krankenkassen die Kosten hierfür nicht. Somit müssen diese Kosten immer vom Patienten selbst getragen werden. Obwohl die Methode der Erhaltung der Zähne dient und auch Kosten für hochwertige Füllungen oder Inlays spart, bieten nur einige Krankenkassen Zuschüsse für die Behandlung an.

Mit der Zahnzusatzversicherung hohe Kosten bei der Kariesinfiltration verhindern

Durch den Abschluss einer entsprechenden privaten Zahnzusatzversicherung kann man die oftmals hohen privaten Kosten für Infiltrationsbehandlungen vermeiden. Die private Zahnzusatzversicherung kann die Leistungslücken der gesetzlichen Krankenkasse schließen und auch diese Behandlungsmethode versichern.

Insbesondere wenn mehrere Zähne einer derartigen Kariesbehandlung unterzogen werden sollen, kann ein guter Tarif einer Zahnzusatzversicherung hier die finanzielle Belastung des Patienten abfedern. Nicht alle Zahnzusatzversicherungen bieten diese Leistung an, deshalb sollte man den Leistungskatalog einzelner Tarife dahingehend überprüfen. Eine gute Zahnzusatzversicherung kann man als Erwachsener bereits für ca. 20 bis 30 € monatlich abschließen.

Fazit

Die Kariesinfiltration ist eine sehr vielversprechende und schonende Methode zur Behandlung von Karies im Frühstadium. Leider bezuschussen die allermeisten gesetzlichen Krankenkassen diese erfolgreiche Kariesbehandlung nicht, sodass die Betroffenen die oft erheblichen Kosten selbst tragen müssen. Einige Zahnzusatzversicherungen übernehmen heute schon die Kosten für diese moderne Behandlungsmethode. Sinnvoll ist es immer, eine Zahnzusatzversicherung frühzeitig abzuschließen, solange noch keine Behandlung angeraten oder begonnen wurde.

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