Zahnzusatzversicherung Wurzelbehandlung: Alle wichtigen Infos

Autor: Dr. Anita Schwenk

Eine Wurzelbehandlung ist unangenehm, aber lässt sich manchmal nicht vermeiden. Dass sie aber kostspielig ist und die gesetzlichen Krankenkassen diese Kosten oftmals nicht tragen, wissen viele Versicherte nicht. In diesem Beitrag möchten wir aufzeigen, wann eine Wurzelbehandlung notwendig wird, was sie kostet, wann die gesetzliche Krankenkasse die Kosten trägt und warum eine gute Zahnzusatzversicherung Wurzelbehandlung sehr sinnvoll sein kann.

Das Wichtigste in Kürze

  • Wurzelbehandlungen sind komplex und können auch teuer werden. Die gesetzlichen Krankenkassen bezahlen eine derartige Behandlung nur dann, wenn ein Zahn nach ihren Kriterien als erhaltungswürdig eingestuft wird.
  • Will ein Patient einen Zahn retten, der nicht „erhaltungswürdig“ ist, so muss er die gesamten Kosten für eine Wurzelbehandlung selbst tragen.
  • Durch eine gute Zahnzusatzversicherung Wurzelbehandlung kann hohe private Kosten vermeiden. Einige Versicherer bieten Tarife an, die die Kosten vollständig und ohne Wartezeit übernehmen.

Wann muss eine Wurzelbehandlung erfolgen?

Hat sich eine Zahnwurzel entzündet, dann haben Bakterien die Zahnsubstanz angegriffen und sind in den Zahn und die Zahnwurzel eingedrungen. Häufig führt ein nicht erkannter und behandelter Karies zu einer Zahnwurzelentzündung.

Diese kann dann plötzlich einsetzende, starke Schmerzen verursachen und der betroffene Zahn kann dann nur durch eine Wurzelbehandlung erhalten werden. Auch wird eine Wurzelbehandlung teilweise durchgeführt, bevor ein Zahnarzt eine Krone oder Brücke einsetzt. Hierdurch soll einer Wurzelentzündung vorgebeugt und der Erhalt des Zahnes langfristig gesichert werden.

Symptome einer Zahnwurzelentzündung

Neben starken Schmerzen kann sich eine Entzündung der Zahnwurzel auch durch leicht pochende Schmerzen ankündigen, durch eine besondere Heiß- und Kälteempfindlichkeit, durch Beschwerden beim Beißen oder durch eine Schwellung des umliegenden Gewebes im Mund.

Wie funktioniert eine Wurzelbehandlung?

Eine Wurzelbehandlung ist ein mehrstufiger Prozess, der im Allgemeinen in folgenden Schritten abläuft:

  • Entfernung der Entzündung und der Wurzel: Zunächst entfernt der Zahnarzt das entzündete Gewebe am Zahn vollständig und feilt anschließend die Wurzelkanäle auf. Dabei wird dann das kranke Wurzeldentin ebenfalls entfernt. Diese Behandlung dauert in der Regel eine Stunde, kann jedoch auch länger dauern, je nach Grad der Entzündung.
  • Füllung des Wurzelkanals: Nach der Wurzelbehandlung wird der Wurzelkanal mit einer Zahnfüllung aufgefüllt. Konnte die Entzündung in einer ersten Sitzung bereits vollständig entfernt werden, wird dies direkt im Anschluss gemacht. Bei schweren Entzündungen können jedoch mehrere Sitzungen notwendig sein und der Wurzelkanal wird dann zunächst mit Medikamenten behandelt.
  • Stabilisierung des Zahnes: Wurde die Zahnwurzel entfernt, kann sich ein Zahn danach nicht mehr über diese Wurzel mit Nährstoffen versorgen. Um einen Wurzelbehandelten Zahn weiterhin zu stabilisieren, wird er oft überkront, um eben noch lange zu halten.

Lesen Sie auch: Wurzelspitzenresektion Kosten

Wie viel kostet eine Wurzelbehandlung?

Die Kosten einer Wurzelbehandlung sind immer vom Aufwand und auch der Anzahl der Sitzungen abhängig. Sie können jedoch in komplexen Fällen bis zu 1000 € betragen.

Zahlt die gesetzliche Krankenkasse die Wurzelbehandlung?

Die gesetzlichen Krankenkassen übernehmen die Kosten für eine Wurzelbehandlung nur unter ganz bestimmten Voraussetzungen und nicht auf jeden Fall. Dabei übernimmt die Kasse die Behandlungskosten nur dann, wenn der Zahn unter Einhaltung bestimmter Kriterien als erhaltungswürdig eingestuft wird.

Deshalb müssen Versicherte oftmals die entstehenden Kosten entweder komplett selbst tragen oder die Krankenkasse beteiligt sich nur mit einem geringen Zuschuss an den Kosten der Behandlung.

Lesen Sie auch: Wurzelkaries

Zahnzusatzversicherung als finanzielle Absicherung

Um sich vor hohen privaten Kosten bei einer Wurzelbehandlung zu schützen, ist es sehr sinnvoll, eine private Zahnzusatzversicherung abzuschließen. Eine private Zahnzusatzversicherung soll die Lücke schließen, die die gesetzliche Krankenkasse bei ihren Versorgungsleistungen hinterlässt.

Heute leisten die gesetzlichen Krankenkassen nur im Rahmen einer Regelversorgung und bezahlen Zuschüsse nur für eine einfache medizinische Versorgung. Die private Zahnzusatzversicherung soll dem Versicherten sowohl eine hochwertige Zahnbehandlung ermöglichen als ihn auch vor hohen privaten Kosten schützen.

Wichtig – bevor Sie eine Zahnzusatzversicherung abschließen

Beim Abschluss einer Zahnzusatzversicherung sollte man beachten, dass diese Zusatzversicherung keine Kosten erstattet für Behandlungen, die bereits vor dem Vertragsabschluss begonnen wurden oder zu denen ein Zahnarzt schon geraten hat.

Auch bezahlen einige Zahnzusatzversicherungen Behandlungen nicht sofort, sondern erst nach einer gewissen Wartezeit, die meistens zwischen 3 und 8 Monaten beträgt. Es ist also immer sinnvoll, Leistungen und Vertragskonditionen verschiedener Zahnzusatzversicherungen zu vergleichen.

Beste Zahnzusatzversicherung für Wurzelbehandlungen

Einige Tarife verschiedener Versicherer bieten gerade für die Wurzelbehandlung einen besonders guten Versicherungsschutz:

  • Münchener Verein ZahnGesund 100
  • Barmenia MehrZahn100 + Mehr Zahnvorsorge
  • die Bayerische Zahn Prestige
  • Dt. Familienversicherung Zahnschutz Exklusiv

Diese Zahnzusatzversicherungen übernehmen die Kosten für eine Wurzelbehandlung zu 100 Prozent und sie fordern auch keine Wartezeit beim Versicherungsabschluss. Die Leistungsbegrenzungen in den ersten 4 Versicherungsjahren liegen bei 1250 bis 1500 € jährlich und können also eine umfangreiche Wurzelbehandlung schnell und vollständig tragen. Die monatlichen Beiträge liegen bei ca. 30 bis 40 € für einen jüngeren Erwachsenen.

Fazit

Die Wurzelbehandlung ist eine komplexe Behandlungsform und auch eine kostspielige Angelegenheit, die von den gesetzlichen Krankenkassen nur in ganz bestimmten Fällen bezahlt wird. Für den Fall, dass ein Zahn als nicht erhaltungswürdig eingestuft wird und der Versicherte den Zahn aber trotzdem retten möchte, so muss er die Kosten selbst tragen. Eine gute Zahnzusatzversicherung Wurzelbehandlung ist also immer sinnvoll und kann hohe private Kosten vermeiden.

Ähnliche Beiträge

8 February 2024

Zahnzusatzversicherung freie Heilfürsorge: Wem steht sie zu?

Weiter lesen
8 February 2024

Erste Hilfe bei Zahnschmerzen: Was hilft im Notfall?

Weiter lesen
12 February 2024

▷ Zahnzusatzversicherung oder selber sparen: Das macht Sinn

Weiter lesen