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Viele gesetzlich Krankenversicherte fragen sich, ob eine zusätzliche private Zahnversicherung sinnvoll sein könnte. Gesetzliche Krankenkassen leisten heute nur noch einen relativ geringen Beitrag bei zahnärztlichen oder auch kieferorthopädischen Behandlungen im Rahmen der Regelleistung. Deshalb müssen viele Kosten von den Versicherten heute privat getragen werden, insbesondere wenn eine hochwertige Versorgung in Anspruch genommen wird. In diesem Beitrag wollen wir Ihnen darstellen, wann und warum eine Zahnzusatzversicherung sinnvoll ist und was sie leisten kann.
Aufwändige Zahnbehandlungen sind heute sehr teuer und können schnell eine tausend Euro betragen. Dabei übernimmt eine gesetzliche Krankenkasse oftmals nur einen kleinen Teil der Behandlungskosten. Dies gilt sowohl für hochwertige Zahnbehandlungen, wie z. B. Keramikfüllungen oder auch Implantate, Zahnspangen oder Zahnersatz.
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Deshalb müssen in den meisten Fällen hohe private Zuzahlungen von den Versicherten geleistet werden, die oft die eigenen finanziellen Verhältnisse übersteigen und nicht zu leisten sind. Aus diesem Grund ist eine private Zahnzusatzversicherung sinnvoll und kann mit bereits relativ geringen monatlichen Beiträgen hier eine wichtige Absicherung sein, da sie auch hohe Kosten für Zahnbehandlungen übernimmt und meistens nur ein sehr geringer Eigenanteil zu leisten ist bei einem guten Tarif.
Ob eine Zahnzusatzversicherung sinnvoll ist im individuellen Fall, sollte immer anhand einer Beurteilung des eigenen Erkrankungsrisikos erfolgen und auch anhand des aktuellen Zahnzustandes. Auch sollte man, je nach Alter, zukünftige Behandlungsnotwendigkeiten realistisch einschätzen.
In den meisten Fällen ist jedoch der Abschluss einer Zahnzusatzversicherung immer sinnvoll, bei Erwachsenen – insbesondere zwischen 30 und 40 – denn in diesem Alter fallen oftmals häufiger Zahnbehandlungen an und teilweise wird auch schon Zahnersatz benötigt.
Auch bereits im Kindesalter kann eine Zahnzusatzversicherung durchaus Sinn machen. Kinder sind nicht nur altersbedingt besonders unfallgefährdet, auch werden bei ca. 50 % aller Kinder heute kostspielig kieferorthopädische Behandlungen notwendig, meistens im Alter zwischen 9 und 12 Jahren.
Hier bietet es sich an, eine Zahnzusatzversicherung frühzeitig abzuschließen, da man dann von günstigen Einstiegstarifen profitieren kann und eine hochwertige Behandlung ohne hohen Eigenanteil in Anspruch nehmen kann.
Private Zahnzusatzversicherungen bieten heute eine große Vielfalt an Tarifen an, die von einer einfachen Aufstockung der Regelversorgung bei günstigsten Einstiegstarifen bis hin zu einem Rundum-Sorglos-Schutz bei Premium Tarifen reichen können.
Nicht immer ist es einfach, sich im Dschungel der unzähligen Tarife zurechtzufinden. Deshalb ist es wichtig, die eigenen Ansprüche an eine Zahnzusatzversicherung sinnvoll und genau zu definieren und dann entsprechend verschiedene Angebote zu vergleichen, um einen idealen Versicherungsschutz zum besten Preis-/Leistungsverhältnis zu finden.
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Beim Abschluss einer Zahnzusatzversicherung kommt es in erster Linie darauf an, welche Leistungen sie übernimmt, ob es eine Leistungsbegrenzung gibt, mit welchen Wartezeiten man rechnen muss und ob man Gesundheitsfragen einschließen oder ausschließen möchte. Hierzu im Einzelnen:
Über eine Zahnzusatzversicherung kann man Zahnbehandlungen, Zahnersatz, kieferorthopädische Behandlungen und Prophylaxeleistungen (Professionelle Zahnreinigung) versichern. Hierbei kann man einzelne Leistungen versichern bei unterschiedlichen Erstattungsanteilen oder aber eben alle Leistungen mit einer bis 100%-igen Kostenübernahme. Je nach individueller Situation können dabei unterschiedliche Schwerpunkte sinnvoll sein.
Bei Erwachsenen sollte eine gute Zahnzusatzversicherung besonders gute Leistungen für Zahnersatz bieten. Deshalb sollte man hier einen Tarif auswählen, der eine hohe anteilige Kostenübernahme für z. B. Brücken, Kronen oder auch Implantate vorsieht.
Neben einer hohen Kostenerstattung hierfür sollte man auch beachten, dass für diese Leistungen auch keine oder nur sehr geringe Summenbegrenzungen pro Versicherungsjahr existieren. Auch sollten z. B. für Implantate auch alle Nebenleistungen, wie z. B.Knochenaufbau etc. inkludiert sein.
Bei Kindern stehen bei einer Zahnzusatzversicherung hingegen in erster Linie kieferorthopädische Behandlungen im Vordergrund. Auch hier sollte ein Tarif eine hohe Kostenbeteiligung für Zahnspangen oder andere Alternativen, wie z. B. Invisalin, bieten.
Der Vorteil einer privaten Zusatzversicherung besteht hierbei auch besonders in dem Umstand, dass gesetzliche Krankenkassen nur bei einer klaren medizinischen Indikation überhaupt eine Zahnspange bezahlen und eben auch nur im Rahmen einer Regelversorgung. Die private Zusatzversicherung übernimmt hingegen auch die Kosten für eine nicht zwingend medizinisch notwendige Behandlung in diesem Fall.
Generell sollte ein guter Tarif bei wichtigen Leistungsbereichen möglichst keine Leistungsgrenzen oder Summenbegrenzungen aufweisen. Dies ist besonders dann wichtig, wenn bereits absehbar ist, dass in näherer Zukunft umfangreichere Behandlungen in einem Leistungsfeld notwendig werden könnten.
Ein weiterer wichtiger Aspekt beim Auswahl eines Tarifes für eine Zahnzusatzversicherung ist auch die Wartezeit, die als Sperrzeit bei regulären Zahnzusatzversicherungen vereinbart wird. Während dieser Wartezeit zu Versicherungsbeginn leistet die Versicherung noch nicht.
Üblicherweise werden hierbei Wartezeiten zwischen 3 und 8 Monaten vereinbart, die sich auch innerhalb eines Versicherungsvertrages auf verschiedene Leistungsbereiche beziehen können. Deshalb sollte man bei einem guten Tarif darauf achten, dass wichtige Leistungsbereiche, die man in näherer Zukunft evtl. in Anspruch nehmen will, nicht mit allzu langen Wartezeiten belegt sind.
In der Regel müssen beim Abschluss einer Zahnzusatzversicherung Gesundheitsfragen beantwortet werden. Hierbei werden z. B. bereits bestehende Zahnlücken abgefragt Vorerkrankungen, Zahnprothesen etc.
Wer auf die Beantwortung von Gesundheitsfragen verzichten möchte, findet auch Anbieter, die jedoch zumeist keine bereits bei Versicherungsbeginn bestehende Zahnerkrankungen und laufende Behandlungen nicht mehr mitversichern. Einzelne fehlende Zähne können jedoch bei manchen Tarifen gegen einen Risikoaufschlag mitversichert werden.
Generell gilt, je umfangreicher die Leistungen und je höher die Kostenbeteiligung und je geringer die Wartezeit oder der Ausschluss der Gesundheitsfragen, desto höher sind auch die Beiträge. Generell gibt es bei den Versicherungen dabei zwei unterschiedliche Modelle für Erwachsene.
Einerseits können stabile Beiträge vereinbart werden, die sich im Versicherungsverlauf nicht mehr ändern oder aber flexible Beiträge, die mit zunehmendem Alter steigen können. Auch hier sollte man abwägen, ob man ggf. von günstigen Einstiegsbeiträgen profitieren möchte und dafür später höhere Beiträge in Kauf nimmt, oder aber lieber von Anfang an stabile Beiträge einkalkulieren will.
Alternativ zu einer Zahnzusatzversicherung kann man auch überlegen, eventuell privat anzusparen für größere Zahnbehandlungen. Hierbei muss man jedoch realistisch einschätzen, ob man tatsächlich für umfangreichere Behandlungen in absehbarer Zeit auch einige tausend Euro zur Seite legen kann, um entsprechende Behandlungen dann auch bezahlen zu können. Im Zweifelsfall bietet hier eine Zahnzusatzversicherung mit moderaten Beiträgen eine sinnvollere Absicherung.
Eine weitere Alternative zum Ansparen ist die Inanspruchnahme von speziellen Zahnersatz-Krediten, die oftmals auch von den Zahnärzten vermittelt werden können. Allerdings muss bei dieser Alternative natürlich bedenken, dass man hierbei nicht nur die Kosten letztendlich auch selbst trägt, zuzüglich der Zinsen.
Auch Zahnärzte bieten oft direkt eine Ratenzahlung an. Jedoch gilt auch hier, dass natürlich im Endeffekt die Kosten selbst getragen werden müssen, zuzüglich der Gebühren für die Ratenvereinbarung.
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Geringverdiener, Studenten mit einem Bafög-Anspruch und auch Sozialhilfeempfänger bekommen von den gesetzlichen Krankenkassen höhere Zuschüsse für ihre Zahnbehandlungen. Hierbei übernehmen die Kassen dann anstelle der üblichen 60 % der Kosten dann die vollen Kosten für den Zahnersatz.
Dies gilt allerdings nur für die Regelleistungen, also für eine einfache medizinische Versorgung, und nicht für höherwertige Versorgungen, die man auch hier immer selbst bezahlen muss.
Eine gute Zahnzusatzversicherung sinnvoll abzuschließen, bietet zu einem moderaten Preis eine sehr gute Absicherung gegen hohe private Kosten bei hochwertigen Zahnbehandlungen. Beim Abschluss einer Versicherung sollte man jedoch die individuellen Bedürfnisse kennen und Tarife entsprechend vergleichen. Es existieren heute eine Vielzahl von Tarifen im Markt, die eine weite Bandbreite an persönlichem gewünschtem Versicherungsschutz abdecken können und auch bei bereits vorliegenden Zahnproblemen, wie z. B. fehlenden Zähnen, bieten sich noch Tarife an, die diese in den Versicherungsschutz einbeziehen. Es ist auf jeden Fall anzuraten, zu überprüfen, ob eine private Zusatzversicherung sinnvoll und nicht die beste Alternative zum Schutz vor hohen Kosten für Zahnbehandlungen ist.
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